„Vorreiterrolle beim Umgang mit Energie“

Extra / 28.06.2015 • 18:37 Uhr
Ausbau der Energiegewinnung durch Wasserkraft: wichtige Maßnahme, um die Energieautonomie 2050 erreichen zu können. Fotos: VN/Steurer
Ausbau der Energiegewinnung durch Wasserkraft: wichtige Maßnahme, um die Energieautonomie 2050 erreichen zu können. Fotos: VN/Steurer

Auch heuer will das Land große Schritte Richtung Energieautonomie 2050 tätigen.

Bregenz. Das laufende Jahr markiere die Halbzeit der Umsetzungsperiode der mit Zielhorizont 2020 angesetzten „101 enkeltauglichen Maßnahmen zur Energieautonomie Vorarlberg“. Die Realisierung der 40 priorisierten Maßnahmen schreitet voran. 2015 sollen wieder maßgebliche Schritte auf diesem Weg gesetzt werden. Ein besonderer Schwerpunkt gilt der Reduktion des Energieverbrauchs, so Landesrat Erich Schwärzler.

Konsequent weiter verfolgen

„Vorarlberg hat eine Vorreiterrolle beim Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und beim effizienten und sparsamen Umgang mit Energie und Ressourcen. Aus dieser Position heraus wollen wir bis 2050 eine eigenständige, nachhaltige, leistbare und sichere Energieversorgung unter Wahrung der verbindlichen europäischen Klimaschutzziele gewährleisten“, betont Schwärzler. Die konsequente Weiterverfolgung dieses Weges sei auch im Arbeitsprogramm der Landesregierung verankert. „Die aktuellsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2013 zeigen, dass der Energieverbrauch im Vergleich zum Referenzjahr 2005 im Wesentlichen stabil geblieben ist, obwohl in diesem Zeitraum sowohl die Bevölkerung in Vorarlberg als auch die Zahl der Beschäftigten zugenommen haben. Das heißt, die Energieeffizienz konnte beträchtlich gesteigert werden.“

Um das ehrgeizige Ziel der Energieautonomie – kurz gesagt: Erzeugung der gesamten benötigten Energie aus erneuerbaren Energieträgern – zu erreichen, sei jedoch eine Reduktion des Energieverbrauchs erforderlich.

Mehr Effizienz als Schlüssel

Energieeffizienz und in weiterer Folge Energieeinsparung seien neben dem Einsatz erneuerbarer Energieträger der Schlüssel auf dem Weg zur Energieautonomie.

Als wichtigen Schritt zur angestrebten Umsetzung der Energieautonomie 2050 haben das Land Vorarlberg, die VKW und das Energieinstitut Vorarlberg ein Paket geschnürt, mit dem in den nächsten fünf Jahren rund 30 Gigawattstunden (GWh) Energie jährlich eingespart werden sollen, in Summe also 150 GWh – das entspricht einer Heizölmenge von ca. 15 Millionen Liter bzw. dem Stromverbrauch von 6500 Haushalten pro Jahr. Die Energiesparoffensive 2020 bedeute eine Verdoppelung der Anstrengungen zur Energieeinsparung. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 4,1 Millionen Euro. Davon werden 3,1 Millionen Euro von den VKW und eine Million Euro vom Land übernommen.

„Ein klar definiertes Etappenziel auf dem Weg in Richtung Energieautonomie ist es, bis zum Jahr 2020 in Vorarlberg um 15 Prozent weniger Energieverbrauch und um 18 Prozent weniger CO2-Emissionen zu haben als im Jahr 2005. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger soll gegenüber 2009 um geschätzte 13 Prozent gesteigert werden“, fährt Landesrat Erich Schwärzler fort. Hinter all diesen Maßnahmen stehe das Ziel, „Energie erneuerbar, verfügbar und leistbar zu halten“.

VKW mit wesentlichem Beitrag

Die verpflichtenden Einsparungen der Vorarlberger Kraftwerke AG im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes von ebenfalls rund 30 GWh würden die Anstrengungen zur Energieeinsparung verdoppeln. „Damit erfüllen die VKW nicht nur ihre gesetzlichen Anforderungen, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Energieautonomie.“

„Enkeltaugliche Maßnahmen“

In der Offensive sollen gleichzeitig zum einen bestehende Maßnahmen und Initiativen gebündelt und untereinander abgestimmt werden. Zum anderen sollen in den nächsten fünf Jahren, also bis 2010, weitere Initiativen und zusätzliche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. „Die 101 enkeltauglichen Maßnahmen der Energieautonomie Vorarlberg bilden dabei die Basis für die Entwicklung der Aktionsangebote“, erklärt Landesrat Schwärzler. „Die Energiesparoffensive fokussiert sich auf die Bereich Haushalte, Industrie und Gewerbe sowie die Öffentliche Hand. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Energieträger Strom.“

Bei erneuerbaren Energieträgern und beim effizienten Energieeinsatz haben wir eine Vorreiterrolle.

Erich Schwärzler, Landesrat

Maßnahmen für 2015

Energieautonomie-Schwerpunkte des Landes für 2015

» Forcierung von Einsparmaßnahmen

» Substitution von Elektrowärme und Ölheizungen

» Vereinfachte Baubewilligung für Solar- und PV-Anlagen – Genehmigungsfreistellung unter bestimmten Voraussetzungen

» Konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energie

» Ausbau des e5-Programms

» Elektromobilitätsstrategie

» Weiterführung der Informationskampagne

» Weiterführung des Netzwerks Energieautonomie Schule