Über Hilfen früh informieren

Ein Studium kostet, finanzielle Unterstützung gibt es von Staat, Land und anderen.
DoRnbirn. Wo gibt es Moneten für Studenten? Mit dieser Frage wenden sich nach der Matura viele angehende Studenten an das BIFO Vorarlberg. Bildungs- und Berufsberater, wie zum Beispiel Karin Geißler, helfen ihnen, einen Überblick über die zahlreichen Stipendien, Beihilfen und Förderungen zu gewinnen.
Was ist das wichtigste im Hinblick auf finanzielle Unterstützung? „Sich früh genug gut zu informieren“, antwortet Karin Geißler. „Vor Ort, telefonisch oder auf der Internetseite der Stipendienstelle.“ In Österreich gibt es sechs Stipendienstellen, doch keine in Vorarlberg.
Auf los geht’s los
Wer im Wintersemester sein Studium beginnen will, sollte folgende Frist beachten: Vom 20. September bis zum 15. Dezember kann in der zuständigen Stipendienstelle Studienbeihilfe beantragt werden. Wer an Bildungseinrichtungen in Tirol und Vorarlberg studiert, wendet sich an die Stipendienstelle Innsbruck. Unter www.stipendienrechner.at kann man die ungefähre Höhe der Studienbeihilfe selbst berechnen.
Empfehlenswert ist, sich bei der Stipendienstelle ebenfalls zu Fahrtkosten- und Versicherungszuschuss zu informieren. Manche Fachhochschulen verlangen Studiengebühren. In diesem Fall nach dem Studienzuschuss fragen. Wer im Ausland studieren will, dem bietet ein Mobilitätsstipendium finanzielle Unterstützung.
Wer nur einen Teil des Studiums im Ausland absolvieren möchte, sollte als Studienbeihilfebezieher Unterstützung beantragen. Auch das Erasmus-Programm bietet die Möglichkeit, an einem drei- bis zwölfmonatigen Auslandsaufenthalt an einer Hochschule im europäischen Ausland teilzunehmen. Bezahlt wird es aus EU-Mitteln, bewerben dafür kann man sich an seiner Hochschule.
Erst arbeiten, dann studieren
Vielleicht stellt sich neben der Frage „Wo?“ die Frage „Was studieren?“. Oder überhaupt zuerst etwas anderes machen? Bei der Antwortfindung helfen Experten wie Karin Geißler, eine einstündige Berufsberatung ist im BIFO kostenlos. Wer nach der Matura zuerst arbeiten und erst später studieren will, kann auf eine spezielle Förderung zurückgreifen: Das Selbsterhalterstipendium. Wer vier Jahre lang berufstätig war, bekommt dank diesem Stipendium eine großzügige Förderung.
Karin Geißler sagt: „Mit 24 Jahren ist es noch lange nicht zu spät, ein Studium zu beginnen.“ Wichtig sei aber, dass man dann doch nicht zu lange warte. Vor dem 30. Geburtstag gibt es viele Förderungen, danach nur mehr in Ausnahmefällen. Während Familienbeihilfe und Studienbeihilfe häufig in Anspruch genommen werden, gibt es auch weniger bekannte Angebote.
Verschiedene Hochschulen bieten beispielsweise Leistungsstipendien an. Dafür müsse man aber schon einige Prüfungen im Studium erfolgreich bestanden haben, heißt es im Student Point der Universität Wien. Dann könne man sich um ein solches Stipendium bewerben. Bei Erfolg werden einmalig für ein Semester einige Hundert Euro ausbezahlt.
Das Land Vorarlberg gewährt finanzielle Unterstützung für Studenten, die keinen Anspruch auf Studienbeihilfe des Bundes haben, bei Auslandsstudienaufenthalten und hilft bei der Vermittlung eines Platzes im Studentenheim.
Wer noch mehr Stipendien suchen möchte, findet diese in der Datenbank www.grants.at.
Am wichtigsten ist, sich früh genug gut zu informieren.
Karin Geißler