45 Prozent der Arbeit werden Roboter machen

Extra / 10.03.2016 • 22:07 Uhr
In der Vorarlberger Hightech-Industrie (Bild: Spectra-Physics) gibt es zukunftssichere Arbeitsplätze für Spezialisten.  foto: vn/hofmeister
In der Vorarlberger Hightech-Industrie (Bild: Spectra-Physics) gibt es zukunftssichere Arbeitsplätze für Spezialisten. foto: vn/hofmeister

Die Arbeitswelt wird schon in nächster Zukunft tiefgreifend verändert werden.

Schwarzach, Wien. (VN-sca)Zuhause sind wir die ersten Schritte in die Zukunft noch gerne gegangen. Saugroboter sind in vielen Haushalten bereits Usus, Auch Küchenmaschinen, die mannigfaltige Köstlichkeiten auf Knopfdruck zubereiten, sind ein Renner, doch in der Arbeitswelt sorgen die Umbrüche für Kopfschmerzen.

Martin Sonnenschein, Partner und Europachef bei A.T. Kearney malt nicht schwarz, aber er fasst die von seinem Beratungsunternehmen publizierte Studie zur Arbeitswelt der Zukunft so zusammen: „In zwanzig Jahren wird fast die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden, die die Jobs effizienter erledigen können. Das fordert uns viel Veränderungsbereitschaft und Flexibilität ab. Wer sie aufbringt, kann von diesem drastischen Wandel aber auch profitieren – als Arbeitnehmer und als Arbeitgeber.“

1300 Berufe untersucht

Die Unternehmensberatung A.T. Kearney hat untersucht, welchen Einfluss Roboter und Automatisierung zukünftig auf unsere Arbeitswelt haben werden. Die Berechnungen, die A.T. Kearney in Anlehnung an die Forschungsarbeiten der Oxfordprofessoren Carl Benedikt Frey und Michael Osborne durchgeführt hat, bestimmen, wie wahrscheinlich die Automatisierung in rund 1300 Berufen ist.

Nach A.T. Kearneys Analysen weisen über 300 und
damit ein Viertel aller Jobprofile ein hohes Automatisierungsrisiko in den nächsten beiden Jahrzehnten auf. Der mögliche Effekt für den Arbeitsmarkt ist drastisch, weil in diesen Bereichen 45 Prozent aller Beschäftigten arbeiten. Allerdings entfällt auch ein Beruf mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit nicht zwangsläufig vollständig.

Bürojobs sind bedroht

Zu den zehn am meisten gefährdeten Berufen gehören Büro- und Sekretariatstätigkeiten, Berufe in Verkauf und Gastronomie oder kaufmännischer und technischer Betriebswirtschaft. Auch Köche und Bankkaufleute sind bedroht.

Emotionale Intelligenz

Die Top Zehn der nicht bedrohten Berufe betreffen vor allem Branchen, in denen Empathie oder emotionale Intelligenz gefordert sind: So in der Pflege, Erziehung und Sozialarbeit oder auch bei Führungsaufgaben und in Forschung und Lehre.

Neue Jobs entstehen

„Es macht keinen Sinn, sich rasant wandelnden Jobprofilen nachzutrauern“, so Volker Lang, verantwortlich für die Studie „Wie werden wir morgen leben?“ und Partner bei A.T. Kearney. „Bei der Einführung der Eisenbahn hieß es, jetzt seien Kutscher und Droschkenfahrer bedroht. Doch tatsächlich haben die technologische Innovation und Strukturwandel bisher auch neue Jobs und Wohlstand mit sich gebracht. So wird auch die fortschreitende Automatisierung neue Optionen eröffnen, die zu neuen Tätigkeitsfeldern mit Wachstumspotenzial führen werden.“

„Der Einzug von Robotern wird große Teile unserer Arbeitswelt auf den Kopf stellen“, betont Europachef Sonnenschein. „Das betrifft nicht nur die gefährdeten Jobs, sondern alle Arbeitsbereiche. Wir können abwarten und uns überrollen lassen. Oder wir können uns mit Mut zu Wandel und Veränderung darauf einlassen und flexibel und neugierig nach den neuen Möglichkeiten suchen, die sich daraus ergeben.“

Einzug von Robotern wird die Arbeitswelt auf den Kopf stellen

Martin Sonnenschein