An der Schwelle zur Veränderung

schwarzach. (VN-ram) Roboter verständigen sich mit Werkstücken, Maschinen lernen voneinander. Die Informationstechnik durchdringt immer weiter die industrielle Produktion. Nach Meinung von Fachleuten befindet sich die Wirtschaft an der Schwelle zur nächsten industriellen Revolution: Nach Mechanisierung, Massenfertigung und dem Einsatz von Elektronik verändern denkende Fabriken zukünftig die Produktion.

Das Gabler Wirtschaftslexikon bezeichnet Industrie 4.0 als „Marketingbegriff“. Die vierte industrielle Revolution zeichne sich durch Individualisierung beziehungsweise Hybridisierung der Produkte und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Geschäftsprozesse aus. Im Prinzip bedeutet das die Verschmelzung von IT und Fertigungstechnik zur Erreichung effizienter Produktionsketten.

Dass Industrie 4.0 auch in Vorarlberg von Bedeutung ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass die heimische Industrie ein wesentlicher Treiber des Erfolgs des Standortes ist. Eine Kurzstudie der Wirtschaftsstandortgesellschaft (WISTO) ermittelte im Vorjahr mithilfe von Sondierungsinterviews die Bedeutung des Schlagwortes. Daraus ging hervor, dass sich die heimischen Unternehmen besonders für flexible Fertigung, digitale Produktion, Einbindung von Kunden und Lieferanten, die Individualisierung von Produkten und die Integration von realer und digitaler Welt interessieren.

Aus diesen Erkenntnissen abgeleitet, wurde von der WISTO, der Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer und dem Land Vorarlberg das Netzwerk V-Netzwerk Intelligente Produktion gegründet. Es dient dem Austausch und der Unterstützung der Betriebe bei wichtigen Themenstellungen hinsichtlich Industrie 4.0. Der erste Workshop des Netzwerks in Dornbirn beschäftigte sich mit der Thematik 3D-Druck – additive Fertigung, ein weiterer ging im November bei Gebrüder Weiss in Kennelbach über die Bühne. Dass die beiden Veranstaltungen komplett ausgebucht waren, zeigt das steigende Bewusstsein für die vierte industrielle Revolution.