Ausbildung mit vielen Perspektiven

Extra / 14.03.2018 • 16:02 Uhr
Praxis und Theorie ergänzen sich in der Pflegeausbildung optimal. Das gewährleistet eine gute Abstimmung zwischen allen Erfordernissen.
Praxis und Theorie ergänzen sich in der Pflegeausbildung optimal. Das gewährleistet eine gute Abstimmung zwischen allen Erfordernissen.

Pflegefachkräfte sind derzeit gefragt wie noch nie.

feldkirch Pflegekräfte braucht das Land, und das nicht zu knapp. Sowohl in der Akutpflege, vor allem jedoch in der Langzeitpflege steigt der Bedarf an gut ausgebildetem Personal in den kommenden Jahren stark. In Vorarlberg gibt es drei Schulen, die für Nachschub in diese Richtung sorgen. Eine, nämlich die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch, feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen.

Mit elf Schülerinnen und Schülern startete 1968 der erste Lehrgang. „Seitdem haben nicht weniger als 3285 Personen die Schule absolviert“, konnte Direktor Guntram Rederer zum Jubiläum eine äußerst positive Bilanz ziehen. Das Interesse am Pflegeberuf ist nach wie vor groß. Was der Schule allerdings fehlt, sind Lehrkräfte. „Davon bräuchten wir dringend mehr“, gesteht Rederer.

Eine Erfolgsgeschichte

Am Beginn der Erfolgsgeschichte stand der Zusammenschluss des Unfallkrankenhauses sowie des Stadtspitals in Feldkirch. „Um ausreichend Pflegekräfte ausbilden zu können, wurde beschlossen, eine Pflegeschule zu etablieren“, erzählt Guntram Rederer. Allerdings war die Schule damals formell dem Krankenhaus Bludenz zugeteilt, da dieses über alle erforderlichen Abteilungen und die notwendige Bettenanzahl verfügte. Nach Jahren der Wanderschaft fand die Schule am jetzigen Standort in der Nähe des Landeskrankenhauses Feldkirch eine fixe Bleibe. Geboten wird die ganze Bandbreite an Pflegeausbildungsmöglichkeiten. Derzeit besuchen 320 Schülerinnen und Schüler die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch. Weiters ermöglicht eine Kooperation mit der privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik (UMIT) in Hall den Abschluss eines Bachelorstudiums. Im Herbst 2018 startet an der Fachhochschule Vorarlberg das erste Bachelorstudium für den gehobenen Pflegedienst. „Das eröffnet neue spannende Wege“, ist Direktor Guntram Rederer überzeugt.

Die 2016 durchgeführte Reform der Pflegeausbildung bietet mit der Pflegeassistenz sowie der Pflegefachassistenz weitere zukunftsträchtige Perspektiven. Haben die Schüler nach der Grundausbildung noch Interesse an einer Weiterentwicklung, können sie sich beispielsweise auf die psychiatrische Pflege, die Pflege von Kindern und Jugendlichen oder den Intensiv- und OP-Bereich spezialisieren. Rederer: „Den Absolventen der Pflegeschulen stehen also viele hochinteressante Möglichkeiten offen.“ 

Hohe Anforderungen

Die Anforderungen sind allerdings hoch. „Die Schüler müssen viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen haben, ihnen respektvoll und wertschätzend gegenübertreten, kommunikativ sein sowie über gute Deutschkenntnisse verfügen“, listet Guntram Rederer auf.

Dafür sind die Arbeitsplatzchancen bestens. Die meisten Absolventen finden sofort eine Anstellung. Immer öfter finden auch Quereinsteiger den Weg in die Pflegeschule. „Gesundheits- und Krankenpflege ist auch Berufung“, weiß Rederer. Sein Ziel: Die Gesundheitsinstitutionen weiterhin mit qualifiziertem Pflegepersonal zu versorgen. Bewerbungen für den Oktober-Lehrgang sind noch bis 30. April möglich.

Der Job

Berufsbild Drei Ausbildungsstufen: die Pflegeassistenz, die Pflegefachassistenz und der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege.

Ausbildungsdauer Die Ausbildung zur Pflegeassistenz dauert zwölf Monate, ein Jahr länger die Ausbildung zur Pflegefachassistenz, das Studium zum gehobenen Dienst startet im Herbst 2018 an der FH Vorarlberg

Arbeitsmöglichkeiten in Vorarlberg bieten sich in der Akutpflege in Krankenhäusern, in der Langzeitpflege in Pflegeheimen oder in der Hauskrankenpflege.