Unvergessene Charaktere

schwarzach Wir haben bei drei Vorarlberger Bürgermeistern nachgefragt, welcher Kinderbuch-Charakter sie geprägt hat. Das Ergebnis? Die Autoren Wilhelm Busch, Enid Blyton und Astrid Lindgren haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Eva Maria Mair

Im Gegensatz zur heutigen Vielfalt war in meiner Kindheit die Auswahl an Kinderbüchern noch recht spärlich. Damals war man sich leider noch nicht bewusst, wie wichtig gute, altersgerechte Literatur und das Eintauchen in Fantasiewelten für die Entwicklung eines Kindes sind. Auch gab es speziell in kinderreichen Familien – aus einer solchen stamme ich – Bücher nur zu besonderen Anlässen. Es gab keinen speziellen Charakter, der mich geprägt hätte, aber die Faszination eines Buches begleitet mich heute noch immer. Als Kind  schätzte ich  sehr die Märchen von den Gebrüdern Grimm, ebenso faszinierten mich die Streiche der beiden Lausbuben Max & Moritz, heute würde man sagen die waren „cool“.

Christian Loacker

Die „Fünf Freunde“ Georgina, Julian, Richard, Anne, Timotheus haben mich in meiner Jugend in ihren Bann gezogen. Ich habe keinen Band der Autorin Enid Blyton ausgelassen. Es gab dabei keinen einzelnen Charakter der fünf Freunde, mit dem ich mich besonders identifizieren konnte. Es war der gemeinsame Zusammenhalt, wenn die fünf Freunde in alten Gemäuern, dunklen Höhlen oder unterirdischen Gängen verborgene Schätze aufspürten, der mich faszinierte. 

Kurt Fischer

Der Kinderbuch-Charakter, der mich am meisten geprägt hat, ist Pippi Langstrumpf. Es war mir ein Vergnügen, die Heldin meiner Kindheit meinen beiden Töchtern näherzubringen – durch Vorlesen, aber auch durch selbst erfundene (Fortsetzungs-)Geschichten. Pippi hält uns Erwachsenen den Spiegel vor, sie stellt Selbstverständlichkeiten in Frage, entlarvt Doppelmoral, bringt uns durch philosophische Fragen zum Nachdenken und lebt uns  zivilen Ungehorsam vor.