Schritt für Schritt zu mehr Selbstständigkeit

Gesund / 26.10.2012 • 10:47 Uhr
Durch kontinuierliche ergotherapeutische Übungen lassen sich Fertigkeiten wieder antrainieren. foto: Fotolia
Durch kontinuierliche ergotherapeutische Übungen lassen sich Fertigkeiten wieder antrainieren. foto: Fotolia

Ergotherapie spielt speziell in der neurologischen Rehabilitation eine große Rolle.

Therapieform. Handlungsfähigkeit ist eines der wichtigsten Dinge im Leben. Wenn diese etwa durch Krankheit oder Unfall abhandenkommt, bedeutet das enorme Einschränkungen an Lebensqualität. Eine Möglichkeit, hier Besserung zu erzielen, bietet die Ergotherapie. Ergotherapeuten sind vor allem bei der Sozialmedizinischen Organisation (SMO) sowie bei der aks gesundheit in der neurologischen Rehabilitation tätig.

Therapieziele setzen

Körperliche wie geistige Einschränkungen werden dann spürbar, wenn Alltagstätigkeiten nicht mehr selbst ausgeführt werden können. Dies kann bei der Morgentoilette, beim Kochen, bei der Ausübung eines Hobbys oder im Arbeitsalltag sein. „Die Patienten sind Experten für ihre Situation. Das Erreichen gesteckter Ziele ist unser Auftrag. Therapeuten des interdisziplinären Rehateams, in dem die Ergotherapie eingegliedert ist, setzen mit den Betroffenen und deren Angehörigen die Vorstellungen Schritt für Schritt um“, erklärt Verena Schiemer, Leiterin der Neurologischen Rehabilitation der aks gesundheit.

Möchte ein Patient zu Beispiel wieder selbstständig Kaffee machen, sind unterschiedliche feinmotorische Fähigkeiten, wie das Halten der Tasse, nötig. Andere möchten wieder für ihre Familie einkaufen oder kochen, auch dafür sind bestimmte Fähigkeiten erforderlich: greifen, schneiden, sich orientieren. Zusammen wird definiert, bis wann ein Ziel erreicht werden soll. Das Endziel von Patienten ist dann erreicht, wenn die Tätigkeit gänzlich ohne Therapeut durchgeführt wird. Also in den Alltag integriert wurde.

Versorgung mit Hilfsmitteln

Hilfsmittel können den Alltag von erkrankten Menschen, ihren Angehörigen und Betreuern wesentlich erleichtern. Diese Dinge müssen einfach zu bedienen sein, dürfen gleichzeitig aber nicht zu viel erleichtern, damit vorhandene Fähigkeiten nicht verloren gehen. Den wechselnden Lebensbereichen entsprechend gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel: Strumpfanzieh- oder Knöpfhilfe, Rheumamesser, Schreibhilfen usw. Die Ergotherapeuten beraten Erkrankte, helfen bei der Auswahl und schulen diese im Umgang mit den Hilfsmitteln. Ein Beispiel hierfür sind von Therapeuten angefertigte und angepasste Schienen. Sie schützen die Gelenke vor zu starker Beanspruchung, Fehl- oder Überbelastung.