Ein großes Problem in vieler Munde

Besonders bei Kindern sind Nahrungsmittelallergien ein ernstes Problem.
Reaktionen. Die Bevölkerung achtet zwar zunehmend auf die Ernährung, dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – leiden viele Menschen an einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Lebensmittel. Doch auch bei Allergien bestehen Unterschiede: Es gibt echte Allergien auf ein bestimmtes Nahrungsmittel und die viel häufigeren und bei Weitem harmloseren Lebensmittelallergien als Folge einer Pollenallergie.
Warnzeichen kennen
Von der echten Nahrungsmittelallergie sind vor allem Kleinkinder bis zum Eintritt ins Schulalter betroffen. Dabei beträgt die Wahrscheinlichkeit, eine Allergie auf Milch, Ei, Weizen oder Soja bis dahin zu verlieren, über 70 Prozent. Die zweite Gruppe echter Nahrungsmittelallergien, die sehr schwere Reaktionen hervorrufen kann, sind zum einen Nüsse und zum anderen Fisch und Meeresfrüchte. Hier ist die Wahrscheinlichkeit gering, aus diesen Allergien herauszuwachsen.
Die schwerste Form einer allergischen Reaktion ist eine sogenannte Anaphylaxie, die innerhalb weniger Minuten zum gefährlichen Kreislaufschock führen kann. Sie beginnt an der Haut mit Juckreiz und brennenden roten Flecken, gefolgt von Schwellungen in Gesicht und Hals, Übelkeit und Brechdurchfall bis hin zur Atemnot und dem lebensbedrohlichen Versagen des Herz-Kreislauf-Systems. Um sich entsprechend wappnen zu können, müssen Betroffene ihre Allergie, deren Auslöser und erste Warnzeichen deshalb genau kennen. Bereits bei ersten allergischen Symptomen oder nach milden Zwischenfällen ist es ganz wesentlich, umgehend einen allergologisch versierten Arzt aufzusuchen.
Zusätzlich sollen Nahrungsmittelallergiker mit einer Notfallausrüstung ausgestattet werden, die zumindest aus einem Kortisonpräparat und einem Antihistaminikum besteht. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und abschwellend, sind aber nicht ausreichend. Es ist deshalb zusätzlich das Hormon Adrenalin notwendig, das als Autoinjektor (ähnlich dem eines Diabetikers) zur Verfügung steht.
Es stabilisiert in Minutenschnelle den Kreislauf. Zusätzlich bessert es die Atmung und dämpft die allergische Reaktion.
Nützliche Webseiten
» www.oegai.org – Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)
» www.allergenvermeidung.org – Patientenorganisation IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung
» www.netdoktor.at (Health Center Allergie): österreichweites Verzeichnis von Fachärzten und spezialisierten Zentren
Buchtipp: Histaminintoleranz. Histamin und Seekrankheit, Reinhart Jarisch, Thieme Verlag