Eine gewissenhafte Vorbereitung ist nötig

Gesund / 15.11.2013 • 11:50 Uhr
Stefanie Mollnhauer, Sportärztin bei „proformance“ in Lindau.
Stefanie Mollnhauer, Sportärztin bei „proformance“ in Lindau.

SPORTMEDIZIN. (VN-akp) Stefanie Mollnhauer, Ärztin und Leiterin des sportmedizinischen Instituts „proformance“ in Lindau (www.pro-formance.de) hat schon öfters Athleten für das „Race across America“ vorbereitet. „Bei solch langen Belastungen wird viel im Kopf entschieden, der Athlet muss hundert Prozent motiviert für das Rennen sein, sollte sich und seinen Körper recht gut kennen, um sich die Belastung gut einzuteilen. Neben einem gewissen ‚Ausdauertalent‘ ist es aber fast wichtiger, dass ein Langstreckenathlet orthopädisch bzw. muskulär recht unempfindlich ist“, beschreibt die 42-Jährige.

Der Körper ist im Wettkampf einer Dauerbelastung ausgesetzt. Schon nach wenigen Stunden werden die Muskel- und Leberglykogenreserven aufgebraucht. Dann ist der Athlet überwiegend im aeroben Stoffwechsel unterwegs, es werden Kohlenhydrate und Fette unter Sauerstoffzufuhr verbraucht. Puls und Intensität sind niedrig. „Je länger das Rennen dauert, umso mehr stellen sich hormonelle Veränderungen ein, der Körper steht unter Dauerstress, was die Schmerzempfindlichkeit vermindert oder die Immunparameter verändert. Auch psychisch wirken sich Müdigkeit und Hormonveränderungen aus, wobei jeder anders reagiert“, erklärt Mollnhauer, die selbst aktive Duathletin und Bikerin ist.

„Aus medizinischer Sicht empfehle ich so eine Belastung nicht, dafür wird der Körper zu lange einer Extremsituation mit ‚ungesunden‘ Stressveränderungen ausgesetzt. Ganz entscheidend ist eine gewissenhafte Vorbereitung und auch der verantwortungsvolle Umgang mit einem gegebenenfalls notwendigen Rennabbruch, sollte die Gesundheit durch ein Weiterführen des Wettkampfs nachhaltig gefährdet sein“, rät die Expertin.