Mehr finanzielle Mittel für die Psychotherapie

Gesund / 21.03.2014 • 11:02 Uhr

Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Land einigen sich auf Zusatzangebot.

dornbirn. Wie in den Vorarlberger Nachrichten schon mehrfach berichtet, wird das Angebot im Bereich der Psychotherapie erheblich ausgeweitet. Die jährlich 500.000 Euro, die die sozialen Krankenversicherungsträger bislang für die freiberufliche und institutionelle psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stellten, werden auf eine Million Euro verdoppelt. Für die Patienten hierzulande bedeutet dies eine Erhöhung der Therapieplätze um rund ein Drittel.

Kein Aprilscherz

Die zwischen Land und der Gebietskrankenkasse ausgehandelte Vereinbarung gilt zwar ab 1. April 2014. Es handelt sich allerdings um keinen Aprilscherz. „Uns ging es darum, dass die zusätzlichen Mittel direkt unseren Patientinnen und Patienten zugute kommen und in einem Mehr an Angebot münden“, betont der Obmann der Gebietskrankenkasse, Manfred Brunner. „Unser Ziel war es außerdem, klare Qualitätsstandards und ein klar definiertes Behandlungsspektrum festzulegen. Die Patienten sollen sich darauf verlassen können, dass sie von bestqualifizierten und erfahrenen Therapeuten in einem für die Therapie optimalen Umfeld behandelt werden.“

Die Vereinbarung sieht vor, dass die nichtärztliche psychotherapeutische Behandlung über das Institut für Sozialdienste (ifs) abgewickelt wird, entweder durch eigene angestellte Psychotherapeuten oder durch Heranziehung freiberuflicher Psychotherapeuten, die genau definierte Qualitätskriterien zu erfüllen haben.

Berufserfahrung nötig

Das sind zum Beispiel eine mindestens dreijährige Berufserfahrung als Psychotherapeut, die Bereitschaft zum fachlichen Controlling, eigens ausgewiesene Praxisräumlichkeiten nach berufsspezifischem Standard oder die Einhaltung der gesetzlich festgeschriebenen Fortbildungsverpflichtung. Neu ist auch ein Angebot für Gruppentherapie, das laufend ausgebaut werden soll.

„Durch die Neuregelung wird es zu einer Verbesserung bei den Wartezeiten im ambulanten und niedergelassenen Bereich kommen“, freut sich auch Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard über das Zustandekommen der Vereinbarung. Der Sozialfonds des Landes investiert in die nichtärztliche Psychotherapie knapp 1,9 Millionen Euro und trägt somit ebenfalls wesentlich zur Versorgungssicherheit bei.

Unser Ziel war es, klare Qualitätsstandards festzulegen.

manfred brunner