Der inneren Uhr etwas nachhelfen

Die Umstellung auf die Sommerzeit kann dem Menschen durchaus zusetzen.
Sommerzeit. Viele wird es freuen, andere weniger. Doch Fakt ist, dass am Sonntag um zwei Uhr nachts die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt werden. Diese Umstellung kann bei empfindlichen Personen körperliche oder psychische Beschwerden auslösen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der inneren Uhr jedoch etwas auf die Sprünge helfen.
Es kann mehrere Tage dauern, bis sich der Körper an den neuen Schlaf-Wach-Rhythmus anpasst, im Extremfall sogar mehrere Wochen. Die Anpassungsphase ist von Mensch zu Mensch verschieden. Auch eine scheinbar kleine Schwankung von 60 Minuten kann zu Reaktionen wie Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Problemen, Verdauungsstörungen sowie Ein- und Durchschlafstörungen führen. Etwa ein Fünftel der Menschen ist von solchen Beschwerden unmittelbar betroffen. Die Zeitumstellung ist jedoch nur einer von vielen Gründen, die den Schlafrhythmus negativ beeinträchtigen können.
Eine weitere Ursache besteht darin, dass die Bettausstattung zu selten gewechselt wird und nicht wirklich den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Dabei verbringen wir ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. Da sollte eigentlich alles passen. „Um ein ideales Schlafklima zu schaffen, müssen Matratze, Polster und Zudecke individuell abgestimmt und im optimalen Fall auch saisonal angepasst werden“, erklärt Reiter-Geschäftsführer DI Peter Hildebrand. Die dicke Daunendecke sollte jetzt also einer leichten Steppdecke weichen. Ebenso wichtig ist die richtige Pflege. Immerhin verlieren wir pro Nacht über die Atmung und die Haut bis zu einem halben Liter Flüssigkeit, die an das Bettzeug abgegeben wird. Regelmäßige Reinigung und Erneuerung sind daher unerlässlich.
Überbeanspruchung
Die Realität sieht indes anders aus: „Die durchschnittliche Lebensdauer einer Matratze beträgt 8 bis 10 Jahre. Eine von uns durchgeführte Studie zeigt aber, dass 45 Prozent der Österreicher ihre Matratze länger verwenden. Auch für die Reinigung werden oft falsche Methoden wie Absaugen oder Ausklopfen angewandt, die zu einer zusätzlichen Belastung des Materials führen“, so Hildebrand.
Grundsätzlich gilt: Zudecke, Polster, Bettwäsche und Matratzenbezug sollten regelmäßig gewaschen werden. Passen Decken und Polster nicht in der Maschine, bietet sich eine fachmännische Reinigung an. Doch auch mit bester Pflege überschreitet das Bettzeug irgendwann seinen Zenit. Deshalb sollten die Matratze je nach Beanspruchung alle 8 bis 10 Jahre, die Zudecke alle 5 Jahre und der Polster als am meisten beanspruchter Teil im 3-Jahres-Abstand gewechselt werden.
Für ein ideales Schlafklima müsste das Bettzeug saisonal angepasst werden.
Peter Hildebrand
10 Tipps zur Umstellungsreaktionen-Milderung
» Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie sich wirklich müde fühlen.
» Ärgern Sie sich nicht übers Nicht-einschlafen-Können, denn damit geraten Sie nur in einen Teufelskreis.
» Schlafplatz so angenehm wie möglich gestalten: kühl, licht- und schallgedämpft, keine Uhren, Handys und andere elektrische Geräte oder unnötige Möbel und Gegenstände im Zimmer platzieren.
» Setzen Sie sich nicht unter Zeitdruck. Gegen Unruhe und Anspannung helfen Entspannungsübungen, etwa Meditation, autogenes Training oder Yoga.
» Kalte Farben (Blautöne) und Bilder, die Sie gerne betrachten, wie etwa Urlaubsfotos, sorgen ebenfalls für Entspannung.
» Sport macht müde: Wer vier bis sechs Stunden – aber nicht unmittelbar – vor dem Schlafengehen körperlich aktiv war, schläft besser. Auch Sex wirkt eindeutig schlaffördernd.
» Kunstlicht mit hohem Blaulichtanteil (Laptop, PC, TV) speziell am Abend vermeiden. Auch Energiesparlampen haben einen hohen Blaulichtanteil.
» Ein bequemes Bett in einem dunklen und möglichst ruhigen Raum sind Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.
» Das ideale Kopfkissen hat eine Größe von 40 x 80 cm und sollte nur Kopf und Nacken stützen – nicht die Schulter.
» Wenn das Einschlafen Mühe bereitet, nicht sofort zu herkömmlichen Schlafmitteln greifen. Lieber zuerst Kräuter wie Baldrian oder Hopfen ausprobieren.