Sonnenschutz ist die beste Kosmetik

Die größten Feinde der menschlichen Haut sind UV-A- und UVB-Strahlen.
Feldkirch. (VN-mm) „Der effektivste Schutz gegen die Hautalterung ist der Sonnenschutz. Würden sich die Menschen von Kindesbeinen an daran halten, müssten wir über das Thema gar nicht reden“, stellte Dr. Marcus Kadgien trocken fest. Doch eine knackige Sonnenbräune steht bei vielen immer noch hoch im Kurs. Trotz der Risiken und Folgen, die damit verbunden sind. So verwundert es kaum, dass 80 Prozent der Hautalterung auf äußere Einflüsse entfallen, die innere Hautalterung dagegen nur 20 Prozent ausmacht. OÄ Dr. Nina Häring von der Dermatologie im LKH Feldkirch stellte klar, dass es beim Sonnenschutz um die tägliche Anwendung geht.
Mild und rückfettend
Hautgesundheit bewegt offenbar. Das zeigte auch der Andrang zum Mini Med Studium. Der Panoramasaal im LKH Feldkirch war bis auf den letzten Platz mit Besuchern gefüllt. Und die bekamen spannende Fakten zu hören. So etwa, dass hormonbedingte Veränderungen und eine verminderte Fähigkeit zur Zellreparatur die Haut innerlich altern lassen. Es wird weniger Kollagen und Fett produziert, die Elastizität lässt nach, es kommt zur Bildung von Falten. Auch ständige Trockenheit kann der Haut zusetzen. Sie reagiert dann mit Ausschlägen und Juckreiz. Das alles gilt es im Alter durch entsprechende Pflege zu kompensieren. Die sollte mild und vor allem rückfettend sein. „Viel und starkes Fett in Kosmetikpräparaten macht die Haut glatter“, klärte Nina Häring auf. Es gibt auch Zusätze, die den gleichen Effekt haben, etwa Harnstoff. Die Hautärztin betonte in diesem Zusammenhang jedoch die Wichtigkeit einer kompetenten Beratung.
Tückischer Hautkrebs
Bei der äußeren Hautalterung spielen UV-A- und UV-B-Strahlen die größte Rolle. Sie dringen unterschiedlich tief in die Haut ein und zerstören Hautzellen. „Sonnenbrandzellen“ nennt die Medizin die dadurch entstehenden schwarzen Punkte. „So lange die Zellen jung sind, können sie sich erholen, später geht das nicht mehr“, verdeutlichte Häring. Die Oberhaut wird dünner und verletzlicher, Pigmentstörungen können auftreten und sich als braune Flecken auf der Haut manifestieren. Dem nicht genug. Chronische Sonnenschäden sind auch für Hautkrebs verantwortlich. Tückisch ist das Melanom, da es andere Organe in Mitleidenschaft zieht. Im Frühstadium ist eine Heilung mittels OP möglich, im Spätstadium wird eine Therapie immer schwieriger.
Regelmäßige Kontrollen
In Österreich gibt es jährlich 1200 Neuerkrankungen, 300 Menschen sterben am schwarzen Hautkrebs. Und: Die Hälfte der Opfer ist unter 50 Jahre. Das Gegenteil zum Melanom ist das Basaliom. Dabei handelt es sich um eine lokal begrenzte Krebsform, bei der es nach der Devise geht: erkannt, operiert, erledigt. Auch Nina Häring betonte zum Abschluss ihres Vortrags: „Der Schutz gegen UV-A-Strahlen ist das Um und Auf.“ Weiters gehört zur Vorsorge die Selbstbeobachtung und regelmäßige ärztliche Kontrolle von Muttermalen.
Dr. Marcus Kadgien, Hautfacharzt in Lingenau, warnte davor, sich von Kosmetikprodukten zu viel zu erwarten. Herkömmliche Feuchtigkeitscremen mit Zusätzen könnten bestenfalls kleine Fältchen glätten. Von Dauer sei das jedoch nicht. Auch medizinische Spezialkosmetika können keine Wunder wirken. Wobei die Haut laut Kadgien für Vitamine durchaus empfänglich ist. Vitamin A etwa regt das Zellwachstum an, E bindet Feuchtigkeit und Vitamin C reduziert die Austrocknung. Das Provitamin B5 sorgt für ein jüngeres Hautbild und Vitamin K für einen ebenmäßigen Teint. Mit chemischen Peelings lassen sich u. a. Akne, Falten und Pigmentstörungen behandeln. Hyaluronsäure in die Haut gespritzt polstert diese auf, das ebenfalls bekannte Botox wiederum stellt die Muskeln unter der Haut ruhig und lässt auf diese Weise zumindest kurzzeitig Falten verschwinden. Am effektivsten bei der Behandlung von Hautschäden sind allerdings Laser. Dafür müssen aber mehrere Behandlungen in Kauf genommen werden.


