Bluthochdruck: Sozialer Status bestimmt Risiko
Gebildetere Menschen nehmen Gesundheitsvorsorge ernster.
Wien. Menschen mit einem sozial schwächeren Status haben ein höheres Risiko, an Bluthochdruck zu leiden. Ein niedriges Einkommen, niedrigere Bildung, die Art der beruflichen Beschäftigung, aber auch Migrationshintergrund sind Risikofaktoren, die wiederum vor allem Frauen betreffen: Anita Rieder und Thomas Dorner von der MedUni Wien kamen in einer aktuellen Untersuchung der soziodemografischen Aspekte der Hypertonie anhand internationaler und nationaler Daten zu diesem Schluss. Parallel dazu ist bei Menschen mit diesen Risikofaktoren eine bereits vorhandene Hypertonie schlechter kontrolliert, die Zielwerte werden seltener erreicht. Das Alter spielt, auch wenn es das Risiko für Bluthochdruck generell erhöht, dabei keine Rolle.
„Eine der Ursachen ist, dass Menschen mit niedrigerem sozioökonomischem Status anfälliger für Gratifikationskrisen sind“, sagt Dorner. Eine Gratifikationskrise entsteht dann, wenn ein Mensch sich stark verausgabt, dafür aber seiner Meinung nach nicht in angemessener Weise entschädigt wird.
Zusätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen sozialem Status und dem Gesundheitsverhalten, so Rieder. „Höheres Einkommen bedeutet, den Lebensstil leichter wählen zu können, und höhere Bildung eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen gesünderen Lebensstil.“ Diese Unterschiede führen auch zu einer besseren Nutzung der Angebote in der Gesundheitsversorgung.