MedUni Wien etabliert Suchtforschungszentrum

Gesund / 05.09.2014 • 09:03 Uhr
Neue Drogen stehen im Fokus der Forschung.  Foto: meduni
Neue Drogen stehen im Fokus der Forschung. Foto: meduni

Es soll Anlaufstelle für Informationssuchende, aber auch für Prävention sein.

Wien. Neue psychoaktive Substanzen kommen als sogenannte „Designerdrogen“ auf den Markt und sind nur selten erforscht. Ihre Wirkungen sind ein Gesundheitsrisiko für die Betroffenen, insbesondere Minderjährige, ähnlich wie auch klassische Suchtmittel wie Nikotin, Alkohol, Cannabis, Kokain und Opioide. Um die Erforschung und Aufklärung zu diesen Suchtmitteln und Suchtkrankheiten zu optimieren, hat die MedUni Wien nun das Suchtforschungszentrum „AddRess“ etabliert.

Referenzplattform

Aufgabe ist die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Aufklärung der Öffentlichkeit. „Es geht darum, durch Aufklärung das Leid des Einzelnen sowie die wirtschaftlichen Belastungen für die Gesellschaft zu reduzieren“, erklärt Harald Sitte vom Institut für Pharmakologie der MedUni Wien. Das Zentrum wird zukünftig als unabhängige Referenzplattform für faktenbasierte Informationen rund um die Suchtproblematik dienen. Sein Wirkungsbereich umfasst die interdisziplinäre Förderung, Unterstützung und Stimulation der diagnostischen, therapeutischen und psychosozialen Forschung zu Ätiologie, Pathophysiologie und Epidemiologie von Suchterkrankungen. Dabei geht es sowohl um klinische als auch um experimentelle Forschung. Neben substanzgebundenen stehen auch nicht-substanzgebundene Suchtformen im Fokus. Um das gesamte Spektrum zu umfassen, sind Forscher aus unterschiedlichen Fachbereichen eingebunden, wie dem Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, dem Zentrum für Public Health sowie dem Zentrum für Hirnforschung. Zudem werden die bereits vorhandenen internationalen Kontakte durch diese Bündelung intensiviert und bilden dadurch eine besondere Stärke des neuen Zentrums. Überdies wird eine starke österreichweite Vernetzung mit anerkannten Forschern und Institutionen angestrebt.

Anlaufstelle

Das Zentrum sieht sich als Anlaufstelle für Informationssuchende, die Initiatoren wollen aber auch pro-aktiv zur Aufklärung beitragen. „Ein ganz besonderes Anliegen ist uns die Aufklärung der Jugend“, erklärt Harald Sitte.