Auch im Alter umsorgt

Gesund / 26.09.2014 • 11:14 Uhr
Die Zahl der älteren Menschen steigt. Auch das Gesundheitssystem muss sich dieser Tatsache verstärkt annehmen.
Die Zahl der älteren Menschen steigt. Auch das Gesundheitssystem muss sich dieser Tatsache verstärkt annehmen.

Tag der älteren Menschen. Neurologische Rehabilitation für Senioren.

Senioren. Seit 1990 wird der 1. Oktober als „Internationaler Tag der älteren Menschen“ begangen. Während die Lebenserwartung steigt und die Zahl der Senioren wächst, sinkt die Zahl der Jüngeren. In Vorarlberg leben zurzeit etwa 72.000 über 60-jährige Menschen. Studien der Statistik Austria gehen bis zum Jahr 2030 von einem Bevölkerungsanteil von 30 Prozent an über 60-Jährigen aus, hochgerechnet sind das rund 120.000 Personen.

Trotz zunehmendem Gesundheitsbewusstsein und vielfältigen Angeboten für ein gutes Altern nimmt die Wahrscheinlichkeit, eine neurologische Erkrankung zu erleiden, mit steigendem Alter zu. Treten gesundheitliche Veränderungen auf, sollte mit einer ärztlichen Abklärung nicht zugewartet werden. Je rascher die Ursache erkannt wird, umso besser kann geholfen werden. Aber nicht immer lässt sich mit ein paar Pillen alles beheben. Oft ist eine Erkrankung mit einer einschneidenden Veränderung für den Betroffenen und auch sein Umfeld verbunden. Plötzlich sind Dinge, die bisher selbstverständlich waren – etwa selbstständige Körperpflege, selbstständiges Gehen oder Sprechen – nicht mehr möglich.

Persönliche Ziele setzen

Schlaganfall, Parkinson und andere degenerative Erkrankungen verlangen den Einsatz von multidisziplinär und interdisziplinär zusammenarbeitenden Therapeu-tenteams. Für das Team der neurologischen Reha der aks gesundheit stehen die Patienten mit ihren Wünschen im Vordergrund. „Das ganz persönliche Ziel der Patientinnen und Patienten ist unser Auftrag. Für uns ist es wichtig, die älteren Menschen zu fragen, was sie wieder können möchten bzw. was sie neu erlernen möchten“, erklärt Mag. Verena Deuring, Geschäftsbereichsleiterin der neurologischen Reha der aks gesundheit.

Therapie, wo Leben stattfindet

Jede neurologische Erkrankung eines älteren Menschen ist eine Herausforderung. Die Familie macht sich Sorgen, es wird viel Energie auf die kranke Person gerichtet, und oft erschweren Persönlichkeitsveränderungen den Umgang mit den Betroffenen. Eine Entlastung bieten hier die Hausbesuche der aks Therapeutinnen und Therapeuten. Sie sehen, wie sich der kranke Mensch in seinem Umfeld bewegt und zurechtkommt. Die Therapieinhalte können dem Alltag besser angepasst werden, Aufregung und Ermüdung fallen weg, wenn keine Transportwege nötig sind. Das Umfeld kann besser miteinbezogen werden. Gemeinsam mit dem erkrankten Menschen und dessen Betreuenden werden konkrete Übungen für zu Hause erarbeitet. Wichtig ist, dass alle am Ziel arbeiten.

Menschen mit einer neurologischen Erkrankung brauchen Zeit und Zuwendung. Angehörige kommen oft an ihre körperlichen und emotionalen Grenzen. Doch gerade die Angehörigen sind wichtige Partnerinnen und Partner in der Therapie und wichtiger Teil bei der Umsetzung der Therapieplanung. „Unser Anliegen ist es, auch die Angehörigen zu stärken und in ihrer Arbeit zu unterstützen“, so Deuring. Gespräche mit den Sozialarbeitern sowie Therapeuten der aks gesundheit spielen hier eine wichtige Rolle.

Voraussetzungen

Um die Dienstleistungen der Neurologischen Reha der aks gesundheit in Anspruch nehmen zu können, wird ein ärztlicher Reha-Schein benötigt. Pro Therapieeinheit tragen die Patienten einen Selbstbehalt von 8 Euro (max. 80 Euro im Monat). Eine Befreiung ist jedoch möglich.