Behindertensportler entdecken das Klettern

Gesund / 21.11.2014 • 11:55 Uhr
Blindheit muss nicht vom Klettern abhalten. Bei einem Workshop erhielten Betroffene den sichernden Achterknopf erklärt. Foto: Privat
Blindheit muss nicht vom Klettern abhalten. Bei einem Workshop erhielten Betroffene den sichernden Achterknopf erklärt. Foto: Privat

Erstmalig fand ein Kletterworkshop für Blinde und Körperbehinderte statt.

Götzis. (akp) Ein Rollstuhlfahrer, der klettert? Auf dieses Abenteuer ließen sich Behindertensportler bei einem Workshop in der Turnhalle der Mittelschule Götzis ein. Beinamputierte, Blinde und Rollstuhlfahrer versuchten sich an der Kletterwand. Dabei konnten sowohl Instruktoren als auch Athleten voneinander lernen.

Mit dabei war unter anderem Jürgen Egle, der Paralympics-Goldmedaillengewinner im Slalom. „Ich konnte mir am Beginn nicht vorstellen, dass das wirklich funktioniert, aber ich wurde positiv überrascht. Es ist ein schönes Beispiel dafür, was trotz Querschnittslähmung alles möglich ist. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht“, schildert er seine Eindrücke.

Klettern im sechsten Grad

Workshop-Leiter Toni Wegscheider, Ausbildner für Behindertensportler in Tirol, brachte seine blinde Kletterpartnerin Daniela mit. Sie klettert inzwischen am Fels den sechsten Schwierigkeitsgrad und gab ihre Erfahrungen weiter. Beispielsweise erklärte sie einer blinden Teilnehmerin, wie der Achterknoten zu fertigen ist, mit dem sie sich ins Seil einbindet. Fortführend findet nun jeden Mittwoch um 20 Uhr ein Klettertraining in der VMS Götzis statt, das abwechselnd von Marika Feuerstein und Waltraud Huber geleitet wird. Initiiert wurde der Workshop vom Vorarlberger Fachverband für Wettklettern in Zusammenarbeit mit dem Behindertensportverband und der Obfrau des Blindensportvereins. Der Fachverband für Wettklettern betritt damit ein neues Terrain und nimmt eine Vorreiterrolle in Vorarlberg ein.

Ein Schnupperkurs für Kinder, die im Rollstuhl sitzen, findet demnächst in der Mittelschule Lochau statt.