Mit Patientenfilm gegen Tabuthema Männerkrebs

Sehr persönlicher Bericht über Umgang und Leben mit Prostatakrebs.
Wien. Das Thema Krebs wird in Spielfilmen häufig negativ präsentiert, nur selten wird der Alltag eines Patienten und seiner Angehörigen realistisch dargestellt. Dass es auch anders geht, zeigt der neue Patientenfilm „Der Alltag ist kostbar“ von Astellas Pharma. „Wenn Filme vom Thema Krebs handeln, werden offensichtlich lieber die ‚dramatischen‘ Formen dargestellt, weil sich damit schicksalhafte Entwicklungen von Patienten und ihrer Umgebung darstellen lassen. In Wirklichkeit geht es heute im Leben von Krebspatienten viel mehr darum, mit Krebs zu leben, behandelt zu werden, und schließlich zu überleben“, kommentiert Prof. Dr. Christoph Zielinski (MedUni Wien) eine aktuelle Analyse von 82 Filmen zum Thema Krebs.
Dramatik nicht bevorzugt
Romain Baulesch hat Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium. Er will im Gegensatz zu vielen Betroffenen nicht länger schweigen und offen über seine Erkrankung reden. Sehr persönlich berichtet Baulesch in dem sechs Minuten dauernden Film über den Umgang und das Leben mit seiner Erkrankung. Familie und Freunde ergänzen seine Sichtweise auf Diagnose, Krankheit und den Mut, sich dem Krebs zu stellen. Dies tut er nicht aus Geltungsdrang und Selbstmitleid. Romain Baulesch möchte einen Beitrag leisten, die öffentliche Diskussion in Gang zu bringen. „Und der wichtigste Beitrag dazu ist eben, dass sich Betroffene selbst und ihre Krankheit nicht länger vor der Öffentlichkeit verstecken“, sagt er. Denn Aufklärung und Information über diesen Krebs des Mannes sei das Gebot der Stunde. „Obwohl Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Österreich ist, kommt die Diagnose doch unerwartet. Für mich und meine Familie war es ein Schock, der das bisherige Leben und zukünftige Planungen auf den Kopf stellte. Aber man muss kämpfen. Man darf nicht aufgeben, und man muss das Leben weiter genießen“, betont Romain Baulesch.
Prostatakrebs in Österreich
Mit rund 53.000 Erkrankten nimmt der Prostatakrebs in der österreichischen Krebsstatistik seit Langem schon den zweiten Platz hinter dem Brustkrebs (62.300 Erkrankte) ein. Pro Jahr wird bei 4488 Männern ein solcher Krebs neu diagnostiziert. Jeder zwölfte Mann muss außerdem damit rechnen, bis zum 75. Lebensjahr an Prostatakrebs zu erkranken. Europaweit bietet sich ein ähnliches Bild: Bei mehr als 320.000 Männern wird jährlich Prostatakrebs neu diagnostiziert, über 1,2 Millionen Europäer leben schon seit mehr als fünf Jahren mit der Erkrankung, 71.000 Männer sterben jährlich daran.
Link zum Film:
http://bit.ly/1zaFn59