Dem Breitensport verpflichtet

Der ASVÖ arbeitet mit insgesamt 645 Vereinen und 90.000 Mitgliedern zusammen.
Hohenems. Seit 1996 ist Christian Vetter beim ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs) beschäftigt. Die Leidenschaft für die Arbeit auf Verbandsebene hat er von seinem Vater Erich, der selbst jahrzehntelang beim Vorarlberger Fußballverband beschäftigt war. Vetter ist überzeugt, dass neben dem Spitzensport vor allem der Breitensport die notwendige Anerkennung bzw. Unterstützung erhalten soll. Im neu errichteten Bürogebäude in Hohenems wurden optimale Arbeitsbedingungen geschaffen, um auch in Zukunft für viele Vereine der richtige Ansprechpartner zu sein.
Was sind die Aufgaben des ASVÖ?
Vetter: Unsere Aufgabe ist es, die Vereine in der Umsetzung ihrer Grundbedürfnisse zu unterstützen. Dabei geht es nicht um Leistungssport, sondern um Breitensport bzw. Gesundheitssport. Dazu sind Hallen, Sportgeräte, Trainer und vieles andere nötig. Diese Voraussetzungen wollen wir mit unseren Mitteln fördern, immer unter dem Gesichtspunkt des Breitensports. Für den Spitzensport sind die Fachverbände zuständig.
Wo liegen die Kernpunkte in diesem Jahr?
Vetter: Im Mittelpunkt stehen das neue Sportförderungsgesetz und die Förderrichtlinien. Ein wichtiges Thema für uns, da wir den Vereinen helfen wollen, ihre Förderanträge bzw. Abrechnungen zu vereinfachen. Weiter wollen wir ein Netzwerk mit verschiedenen Partnern aufbauen. Unser Ziel ist aber auch, die Dienstleistungen und Serviceangebote zu ergänzen und zu verbessern.
Gibt es eine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Sportverbänden?
Vetter: Mit dem Sportservice ist das weniger der Fall, da geht es ja eher in Richtung Spitzensport. Mit dem Sportreferat, das auch ein Fördergeber ist, haben wir hingegen regelmäßig Kontakt. Für uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit den Vereinen an einen Tisch sitzen und unbürokratisch die richtige Lösung finden. Wir wollen uns nicht wichtigmachen, sondern helfen und unterstützen. Auch mit den anderen Dachverbänden und vielen Fachverbänden haben wir Kontakt und sind an einem guten Einvernehmen interessiert.
Woher nimmt der ASVÖ die Fördergelder?
Vetter: Der Sport finanziert sich generell aus Glückspielerträgen. Die Gelder kommen aus der Österreichischen Lotteriegesellschaft. Drei Prozent des Jahresumsatzes fließen dem österreichischen Sport zu, das sind mindestens 80 Millionen Euro. Diese Gelder werden an die Fach- und Dachverbände aufgeteilt. Vom ASVÖ-Bund verteilen sich die Mittel auf Basis der Mitgliederzahl auf die Landesverbände. Bei uns sind das rund 600.000 Euro. Dazu kommen die Anteile aus der Landessportförderung, das sind zusätzlich rund 100.000 Euro. Unser Budget liegt bei derzeit bei zirka 750.000 Euro.
Und mit diesen Geldern werden die Vereine gefördert?
Vetter: Ja, eine Punktlandung ist zwar nicht immer möglich, aber wir sind bemüht, die Gelder so gut es geht zu verteilen. Wobei es uns nicht nur um Förderungen geht, sondern auch darum, die Menschen zum Sport zu bewegen. Wir wollen den Vereinen eine Plattform für mehr Nachwuchs bieten. Dazu sind Projekte wie die „ASVÖ-Familiensporttage“ für uns wichtige Initiativen. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit dem Land speziell im Rahmen von „Vorarlberg bewegt“.
Zur Person
Christian Vetter
Geboren: 29. November 1972
Familie: Verheiratet mit Brigitte, Kinder Aaron (14), Lina (10)
Beruf: Angestellter
Hobbys: Radfahren, Sport allgemein