Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Dümpeln in Heiß-Kalt

Gesund / 12.06.2015 • 11:48 Uhr

Meine Güte, war das heiß. Gefühlte 300 Grad malträtierten das sonnenentwöhnte Haupt. Natürlich waren es nur 35 Grad, aber es reichte, um sich postwendend in die unterkühlte Heimat zurückzuwünschen, wenngleich sie dort wegen des Regens jammerten. Mittlerweile hat sich die Hitze auch bei uns wieder breitgemacht, und zum Klagen gibt es nicht mehr viel Grund, außer, dass es heiß ist.

Es wäre wünschenswert, würden die Aussagen der Politik zur Klimazukunft endlich in spürbar Erträglichem münden. Doch so lange Industrienationen ungehindert ihren Dreck in die Luft schleudern dürfen und das Auto der Menschen liebstes Spielzeug bleibt, dümpeln wir weiter zwischen Heiß und Kalt dahin. Da können wir noch so viel in die Pedale treten: Allein damit werden wir es nicht schaffen, den globalen Temperaturanstieg unter zwei Grad zu halten. Aber der Versuch kostet ja nichts und Radfahren ist bekanntlich gesund.

Und viele werden weiter in den Süden düsen, weil es der Sonnentage dort ein paar mehr gibt. Dabei hat Vorarlberg alles, was das Leben schön macht. Leider verhagelt uns das Wetter häufig die Tour. Und ja, ab und an darf Mensch ruhig über den Tellerrand schauen. Das soll der Toleranz dienlich sein. Sicher ist: Wer nie weg war, weiß nicht, wie schön es zu Hause ist.

Welch’ Luxus, den Wasserhahn aufdrehen zu können, und schon sprudelt das trinkbare Nass. Kein Vergleich mit dem Aqua Naturale aus der Plastikflasche. Warum trotzdem immer noch so viel Kunststoffmüll anfällt ist eine andere Geschichte.

marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at