Auf geht es zur Beerenernte

Gesund / 24.07.2015 • 12:12 Uhr
Wer noch Erdbeeren genießen will, muss sich beeilen. Alle anderen Früchtchen gibt es in Hülle und Fülle.

Wer noch Erdbeeren genießen will, muss sich beeilen. Alle anderen Früchtchen gibt es in Hülle und Fülle.

Beerenobst bietet in diesen Wochen viele gesunde Möglichkeiten des Naschens.

Schwarzach. Die Beerensaison ist eröffnet. Heimische Erdbeeren werden bereits geerntet, Johannisbeeren, Himbeeren sowie Stachelbeeren stehen in den Startlöchern. Welche Sorten haben wann und wie lange Saison? Worauf ist beim Pflücken und bei der Lagerung zu achten? Und wie sieht es mit den Inhaltsstoffen aus? Die Antworten auf diese Fragen gibt es hier.

Die Erdbeere gilt als Königin unter den Beeren und ist eine der beliebtesten Obstsorten. Nach den Weintrauben folgen die Erdbeeren an zweiter Stelle im Beliebtheitsranking des Beerenobstes in Österreich. Durchschnittlich essen die Österreicher drei Kilo Erdbeeren jährlich. Die heutzutage bekannteste Art ist die Garten-Erdbeere: großfruchtig, kegelförmig und rot. Sie gibt es seit rund 250 Jahren. Rund 1000 verschiedene Sorten sind bekannt, und sie variieren in Form, Farbe und Geschmack. Eine Delikatesse unter den Erdbeeren sind die Walderdbeeren: klein, süß und aromatisch. Sie sind die am häufigsten wildwachsende Erdbeerart und kommen nur gelegentlich in den Handel. Europa ist die Heimat der Walderdbeeren, wo sie nachweislich schon in der Steinzeit gesammelt wurden. Heutzutage wachsen sie von Südeuropa bis in den hohen Norden und man findet sie auch in China, Japan sowie in Nord- und Mittelamerika.

Beere: Ja oder nein?

Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Heidelbeere: Sie alle schmücken sich mit dem Namen „Beere“. Streng genommen zählen jedoch nur die Stachel-, Johannis- und Heidelbeere sowie die Weintraube zu den echten Beeren. Warum? Weil botanisch betrachtet die Beere eine Ansammlung von Samen ist. Diese werden von einem Fruchtfleisch umgeben und von einer Fruchthaut umhüllt. Bei den Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren handelt es sich dagegen um Sammelfrüchte. Das heißt, ihre Einzelfrüchte, die aus den Fruchtblättern einer einzelnen Blüte entstammen, sind verwachsen. In der Praxis zählt man aber alle kleinen, rundlichen, essbaren Früchte, die nicht auf Bäumen wachsen, zum Beerenobst.

Wertvoller Inhalt

Das Beerenobst ist nicht nur geschmacklich ein Highlight. Sein Genuss hat auch beachtliche positive Wirkungen auf den Körper. Besonders hervorzuheben ist der Vitamin-C-Gehalt der Früchte. Johannisbeeren, Erdbeeren und Stachelbeeren stehen hier an erster Stelle. Mit einem Gehalt von bis zu 177 mg Vitamin C/100 g übertreffen die schwarzen Johannisbeeren sogar Zitrusfrüchte. Weiters liefern die Beeren Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium und enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Allergikern wird allerdings zur Vorsicht geraten. Vor allem die Erdbeere kann bei entsprechender Disposition Ausschläge und Asthmaanfälle auslösen und muss in diesem Fall vollständig gemieden werden.

Worauf ist zu achten?

. . . beim Kauf: Kaufen Sie nur reife Früchte, weil unreife wenig Aroma haben und Erdbeeren zum Beispiel auch nicht nachreifen. Das Beerenobst sollte zudem frisch sein: überlagerte, matschige Ware sowie faule und schimmelige Früchte sammeln sich oftmals unten im Behälter an und Beeren mit angefaulten Stellen stecken die anderen an. Da Beeren druckempfindlich sind empfiehlt es sich, sie beim Transport nach Hause gut zu schützen.

. . . bei der Selbsternte: Morgens ist die beste Erntezeit, da die Früchte mit zunehmender Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages weich werden. Nach langem Regenwetter verlieren die Früchte aufgrund der Nässe ihr Aroma. Generell gilt, dass kleine Früchte einen intensiveren Geruch und Geschmack haben als große.

. . . bei der Lagerung: Am besten verbraucht oder verarbeitet man die Beeren sofort, denn schon wenige Stunden nach der Ernte büßen sie Aroma ein. Wenn das nicht möglich ist, kann man die Früchte auch zwischenlagern: Am besten ungewaschen und abgedeckt an einem kühlen Ort oder im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Vor allem flache Behälter sind dafür gut geeignet, da die Früchte druckempfindlich sind. Zuvor sollte man alle beschädigten Früchte entfernen, weil sie sehr schnell Schimmel ansetzen. Wenn man die heimischen Beeren auch im Winter genießen möchte, kann man die Früchte tiefgefroren etwa zehn Monate lagern.

Verschimmelte Beeren?

Beeren, die an einer Stelle deutlichen Schimmel zeigen oder komplett verschimmelt sind, müssen auf jeden Fall weggeworfen werden. Durch den hohen Wassergehalt verteilen sich Schimmelsporen nämlich leicht in der gesamten Frucht; es genügt also nicht, die entsprechende Stelle abzuschneiden.

Auf geht es zur Beerenernte
Auf geht es zur Beerenernte
Auf geht es zur Beerenernte
Auf geht es zur Beerenernte
Auf geht es zur Beerenernte

Wann hat welche Beere Saison?

Beerenobst Erntezeit

Erdbeeren Mai bis Juli

Stachelbeeren Juni bis August

Himbeeren Juni bis September

Heidelbeeren Juni bis September

Johannisbeeren Juni bis September Brombeeren Juli bis Oktober

Beeren abseits der Saison genießen

» Ordnen Sie die gewaschenen und geputzten Beeren auf einem Backblech oder in einer flachen Schale einzeln an und frieren Sie sie vor, bevor sie zusammen in einem Beutel oder einer Schüssel in die Truhe wandern. So bleiben die Früchte besser in Form, kleben nicht zusammen und können später einzeln entnommen werden.

» Sortieren Sie vor dem Einfrieren überreife oder unreife Beeren aus. Gefrorene Beeren behalten ihre Form besser, wenn man sie noch leicht gefroren verarbeitet.

» Frieren Sie die Beeren gleich portionsweise als Püree ein. Dann können Sie jederzeit ganz schnell raffinierte Desserts zaubern.

» Wegen ihres außergewöhnlichen Aromas und ihrer kurzen Haltbarkeit sind Beeren aber auch die idealen Früchte für die Herstellung von Marmeladen, Konfitüren und anderem Eingemachten.