Fragen aus dem Publikum

Gesund / 19.02.2016 • 08:30 Uhr
Primar Karl-Peter Benedetto war bei MedKonkret ganz in seinem Element. Er stellt sich gerne für einen weiteren Vortrag zur Verfügung. 
Primar Karl-Peter Benedetto war bei MedKonkret ganz in seinem Element. Er stellt sich gerne für einen weiteren Vortrag zur Verfügung. 

Wie lange dauert es, gesunden Knorpel aus dem Knie zu züchten?

Benedetto: Eine Knorpelzelltransplantation wird gemacht, wenn das geschädigte Areal größer als zwei Quadratzentimeter ist. Der Knorpel wird mittels Arthroskopie entnommen und an ein Labor eingeschickt. Die Züchtung dauert etwa vier Wochen. Danach können die Zellen implantiert werden. Das Problem dabei: Es kann sein, dass nicht alle Knorpelzellen überleben, was eine eingeschränkte Belastbarkeit zur Folge haben kann. Diese Methode ist für junge Leute geeignet. In höherem Alter kommt eher ein prothetischer Ersatz infrage.

Was ist, wenn man eine Prothese braucht, sie aber nicht im Körper haben will?

Benedetto: Das Einsetzen einer Prothese ist keine akute Notwendigkeit. Deshalb sollte gut überlegt werden, ob man sie verträgt, auch vom Kopf her. Wenn nicht, muss nach einer anderen Lösung gesucht werden.

Ich habe einen Meniskuseinriss und einen Knorpelschaden. Mein Arzt hat mir eine Spritzenkur mit Hyaluronsäure empfohlen. Was halten Sie davon?

Benedetto: Eine solche Spritzenkur funktioniert manchmal, aber nicht immer. Es gibt in der medizinischen Literatur auch eine Evidenz dazu. Andererseits sensibilisiert sie, den Lebensstil zu ändern, zum Beispiel indem sich die Leute gelenksschonender bewegen. Wichtig sind gerade geführte runde Bewegungen, wie sie beim Radfahren gemacht werden.

Mein Bekannter hat einen Meniskuseinriss. Doch ihm wurde von einer Operation mittels Arthroskopie wegen der Gefahr von Komplikationen abgeraten. Was meinen Sie dazu?

Benedetto: Eine Garantie gibt es für nichts im Leben. Und vor einer Operation muss über alles, was sein kann, gut aufgeklärt werden. Wichtig ist eine gezielte Physiotherapie danach. Sie gibt Anleitungen zu dem, was der Patient täglich zu Hause zu machen hat. Bestehen weiterhin Schmerzen, müssen diese natürlich medizinisch abgeklärt werden.

Beim Einschlafen schmerzt mein Knie. Was kann das sein?

Benedetto: Wo schmerzt das Knie? In welcher Stellung schmerzt es? Ist die Muskulatur zu schwach? Haben Sie zu wenig Magnesium? Solche Fragen gilt es vor einer Behandlung abzuklären.

Was kann man tun, wenn der Meniskus total zerfetzt ist?

Benedetto: Nicht mehr viel. Die Meniskustransplantation ist manchmal ein Thema, aber schwierig. Die besten Ergebnisse werden mit einem Meniskus von einem frischen Spender erzielt. Es besteht allerdings auch die Gefahr der Übertragung etwa von Hepatitis oder Aids.

Beim Abwärtsgehen habe ich starke Schmerzen im Knie. Was kann ich tun?

Benedetto: Dabei handelt es sich um ein Überlastungssyndrom. Gezielte Physiotherapie kann helfen.

Wie lassen sich Schäden am Knie insgesamt vermeiden?

Benedetto: Indem man normal und gesund lebt, die Muskeln trainiert, kein Übergewicht ansetzt, regelmäßig Gymnastik macht und wenig raucht.

Ich habe links außen am Knie Schmerzen. Was für ein Schaden kann das sein?

Benedetto: Es kann ein Schaden am Meniskus oder ein leichter Knorpelschaden sein. Das müsste man untersuchen.

Mein Mann hat starke Schmerzen im Knie. Sein Arzt meint jedoch, er sei für eine Prothese noch zu jung. Muss er mit Schmerzen leben?

Benedetto: Mit Schmerzen muss niemand leben. Wenn diese nur noch mit Medikamenten auszuhalten sind, ist es Zeit für eine Prothese. Da spielt das Alter keine Rolle.

Gibt es Schäden am Knie, bei denen man nicht mehr Skifahren kann?

Benedetto: Schönwetter-Skifahren geht immer. Wichtig sind kräftige Muskeln.