Die Lebensqualität als Teil der Behandlung

Bei Interventionen am Knie muss immer auch der Patientenwunsch eine Rolle spielen.
Feldkirch. (VN-mm) Am Donnerstag dieser Woche ging am Landeskrankenhaus Feldkirch die Ära von Primar Karl-Peter Benedetto zu Ende. Der langjährige Leiter der Unfallabteilung verabschiedete sich zumindest aus Vorarlberg in die Pension. In Tirol, wohin Benedetto übersiedelte, geht es für ihn aber schon am Montag als Unfallchirurg wieder weiter. Trotzdem ließ es sich der gestandene Mediziner nicht nehmen, noch einmal für MedKonkret aufzutreten. Hatte schon sein erster Vortrag zum Thema “Knie” den Panoramasaal im Landeskrankenhaus Feldkirch bis zum Bersten gefüllt, so war es diesmal nicht viel anders. Auch der Zusatztermin brachte die großzügig dimensionierte Räumlichkeit an die Grenze ihrer Kapazitäten.
Beruf und Freizeit
Karl-Peter Benedetto erklärte anschaulich die Anatomie des Knies und dessen komplexe Zusammensetzung. Und er betonte einmal mehr, dass man kein Röntgen- und kein MRT-Bild, sondern einen Menschen behandle. Umso wichtiger sei es, dessen Wünsche zu berücksichtigen, sowohl was den Beruf als auch die Freizeit betreffen. „Es geht bei Interventionen am Knie immer auch um Lebensqualität“, sagte Benedetto. Betreibt jemand beispielsweise knieschonende Sportarten wie Radfahren oder Rückenschwimmen, kann bei Knieproblemen eine konservative Therapie begonnen werden. Ansonsten will eine Operation überlegt sein. „Allerdings muss diese nicht unbedingt akut erfolgen“, schränkte der Unfallchirurg ein. Eine leichte Instabilität des Kniegelenks lässt sich mitunter durch einen entsprechenden Muskelaufbau kompensieren. Das wiederum erfordert regelmäßige Kontrollen, um eingreifen zu können, sollte diese Kompensation nicht gegeben sein.
Neue OP-Verfahren ermöglichen Unfallchirurgen heutzutage ein noch präziseres Arbeiten. Allerdings sind sie auch teuer. Immer mehr im Kommen ist laut Karl-Peter Benedetto die Verwendung von Spendersehnen zur Rekonstruktion von Kreuz- und Seitenbändern im Knie.
Dank für die Arbeit
Im Anschluss an den umfassenden Vortrag und die Beantwortung zahlreicher Fragen, die von einem höchst interessierten MedKonkret-Publikum kamen, nahm der Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG), Gerald Fleisch, die Gelegenheit wahr, um Karl-Peter Benedetto für seine Arbeit im Dienste der Patienten und der medizinischen Wissenschaft mit einem kleinen Präsent zu danken.
