bielefeld Schlaflose Nächte kennen wohl alle Eltern. Doch bei manchen Kindern werden sie zum Dauerphänomen. „Etwa zehn bis 20 Prozent der Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren in Deutschland haben Schlafstörungen“, sagte Angelika Schlarb. Die Forscherin von der Universität Bielefeld setzt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema auseinander und hat mehrere Studien dazu gemacht. „Mitunter wachsen sich Schlafstörungen mit den Jahren nicht einfach aus“, erklärt sie. Wer als Kind schlecht schlafe, habe auch als Erwachsener oft Probleme. Von Ein- und Durchschlafstörungen geht Schlarb aus, wenn ein Kind seit mindestens drei Monaten mehrmals die Woche Probleme hat, ein- oder durchzuschlafen. Schlafstörungen können für die Kinder schwere Folgen mit sich bringen. „Sie können quengelig, aggressiv und unkonzentriert sein“, erläuterte Schlarb.
Ein Teil der Schlafstörungen bei Kindern, etwa das Schlafwandeln, sei reifungs- und entwicklungsbedingt. Diese Störungen klängen in der Regel spätestens in der Pubertät wieder ab. Doch ein Teil der Kinder nimmt die Störungen mit ins Erwachsenenalter. „60 Prozent der Kinder mit Schlafstörungen behalten das Problem“, schätzte Schlarb. Mit Folgen: So steige durch Schlafstörungen das Risiko für eine psychische Erkrankung. Sie empfiehlt, sich bei Problemen an Experten zu wenden, etwa den Kinderarzt.