Bewegung für die Seele

Gesund / 19.01.2018 • 10:05 Uhr
So schön und vor allem auch befreiend kann sportliche Aktivität an der frischen Luft sein.vn/steurer
So schön und vor allem auch befreiend kann sportliche Aktivität an der frischen Luft sein.vn/steurer

Neues Programm der VGKK soll wieder Schwung ins Leben bringen.

Dornbirn Bewegung ist bekanntermaßen gut für Körper und Geist. Außerdem wirkt sich Sport positiv auf die psychische Gesundheit aus. Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) hat deshalb ein Projekt entwickelt für Menschen, deren psychisches Befinden leicht bis mittelgradig beeinträchtigt ist und in deren Leben Sport und Bewegung derzeit nicht stattfinden (die VN berichteten). Diese Personen erhalten mit dem neuen Projekt eine niederschwellige Möglichkeit zum (Wieder-)Einstieg in Sport und Bewegung.

Auf Bedürfnisse abgestimmt

Das Projekt ist so angelegt, dass Betroffene in einem Erstgespräch mit dem VGKK-Psychologen Martin Galehr ihre Ausgangssituation sowie ihre individuellen Interessen und persönlichen Ziele besprechen. Diesem Gespräch folgt ein achtwöchiges Bewegungsprogramm in der Gruppe. Es umfasst verschiedene Einheiten, die auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Gruppe abgestimmt sind. Das können sein: Spazieren, schnelles Gehen, Wandern, Atemübungen etc. Eingeübt werden auch verschiedene Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Tiefenentspannung. Dazu kommen noch Elemente der Psychoedukation, im Rahmen derer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen über verschiedene psychische Erkrankungen (Symptome, Entstehung, Therapiemöglichkeiten und Kontaktadressen bei Erkrankungen wie Depression, Ängsten, stressbedingte Erkrankungen) erhalten. Damit sollen sie in ihrer Selbsthilfefähigkeit gestärkt werden, um künftig besser mit psychischen Krisen umgehen zu können.

Begleitende Workshops

Begleitend zu diesen Einheiten finden regelmäßige Workshops statt. Neben Vorträgen von Experten zu Themen wie Bewegung, Entspannung oder Achtsamkeit stellen Vorarlberger Vereine ihre Arbeit vor. Am Ende des Bewegungsprogrammes steht ein Abschlussgespräch mit Martin Galehr. Dabei werden die nächsten Schritte besprochen, etwa eine Wiederholung des Programms, die Anmeldung bei einem Sportverein oder anderes.

Drei Monate nach Absolvierung des Bewegungsprogramms findet ein neuerliches Gespräch statt, um zu sehen, inwieweit die Ziele erreicht wurden bzw. welche Unterstützung zur Erreichung der persönlichen Bewegungseinheiten noch erforderlich sind. „Laut Weltgesundheitsorganisation nimmt die Zahl der Menschen mit psychischen Problemen zu“, stellt VGKK-Obmann Manfred Brunner fest. „Mit unserem Angebot wollen wir einen Beitrag leisten, dass Menschen sich wieder wohler in ihrem Körper fühlen. Das Programm ist allerdings kein Ersatz für eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung bei schweren psychischen Erkrankungen. Deshalb ist das Programm, wie schon erwähnt, nur für Menschen geeignet, die an leichten oder mittelschweren Erkrankungen leiden oder sich in einer psychischen Krise befinden“, betont Brunner.

Das Projekt wird aus Mitteln des Landesgesundheitsförderungsfonds gefördert. In der Umsetzung setzt die VGKK auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten. Ansprechpartner ist Martin Galehr, Tel. 050 84 55 – 1654, E-mail: bewegung@vgkk.at.