Portionskontrolle mit doppeltem Nutzen

Gesund / 06.08.2021 • 10:32 Uhr
Der Überfluss an Nahrungsmitteln in unseren Breiten schafft Probleme, sowohl gesundheitlicher Natur als auch, was den Umgang damit betrifft.apa
Der Überfluss an Nahrungsmitteln in unseren Breiten schafft Probleme, sowohl gesundheitlicher Natur als auch, was den Umgang damit betrifft.apa

Die richtigen Speisemengen schützen vor Übergewicht und Verschwendung.

Wien Wenn viele unterschiedliche Speisen auf ebenso viele hungrige Mäuler treffen, ist es oftmals schwierig, beim Einkauf und Zubereiten die richtigen Mengen zu kalkulieren. Dann tritt jenes Problem auf, das viele kennen: Die (Grill)Party ist vorüber, aber es türmen sich nach wie vor Massen an Lebensmitteln im Kühlschrank. Dem lässt sich mit einer vorausschauenden Planung entgegenwirken.

Insbesondere fürs Grillen sind Orientierungswerte für die Mengen, die pro Person im Durchschnitt zu kalkulieren sind, hilfreich. Für Kinder sollte dabei jeweils die Hälfte angetragen werden: 150 bis 200 Gramm Fleisch, Wurst, Fisch, Grillkäse oder Tofu (bei Fleisch mit Knochen etwas mehr, etwa 250 Gramm), ein Viertel Baguette oder eineinhalb Semmeln oder 200 Gramm Kartoffel- oder Bohnen-Salat, 150 Gramm Rohkostsalat oder Gemüse vom Grill. „Werden die Portionen dem Bedarf angepasst, trägt das wesentlich zum Vermeiden von Lebensmittelverschwendung bei. Mit einer vorausschauenden Einkaufsplanung und einem Menüplan für etwaige Reste kann ein Großteil vermieden werden“, betont Marlies Gruber, Ernährungswissenschaftlerin und Geschäftsführerin des f.eh.

Resteverwertung

Aus Resten von Grillpartys lässt sich eine Reihe von Gerichten zubereiten. Aus altem Brot können Würfel für Knödel geschnitten werden, mit Kräutern in der Pfanne geröstet wird es zu Croutons für Salate oder zur Suppeneinlage. Wurst- und Fleischreste können zu Wurstnudeln, Salat oder Eintöpfen verarbeitet werden. Mit der richtigen Lagerung verlängert man zudem die Haltbarkeit der Lebensmittel und vermeidet damit ebenfalls Lebensmittelabfälle.

Marlies Gruber empfiehlt aber, Portionen bereits vor der Zubereitung dem Bedarf anzupassen und so doppelten Nutzen zu ziehen. Denn neben dem Nachhaltigkeitsaspekt ist die Portionskontrolle vor allem eine wirksame Maßnahme im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas, wie zahlreiche Institutionen bestätigen: Die OECD hob 2017 in einem Adipositas-Bericht die Bedeutung von kleineren Portionsgrößen hervor, und auch die WHO-Regionalbüros für Europa empfehlen, auf die Portionsgrößen zu achten und sie gegebenenfalls zu verkleinern. Das McKinsey Global Institute erachtet die Portionskontrolle sogar als effektivste Maßnahme zur Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas.