Wärme to go

Gesund / 17.12.2021 • 11:10 Uhr
Daniela Knapp und Christoph Lenz stehen hinter dem Produkt, gilt Wärme doch als eines der ältesten Hausmittel bei Unterleibsschmerzen und -krämpfen.sana
Daniela Knapp und Christoph Lenz stehen hinter dem Produkt, gilt Wärme doch als eines der ältesten Hausmittel bei Unterleibsschmerzen und -krämpfen.sana

Beheizbare Panties gegen Unterleibsbeschwerden.

Schwarzach Unterleibsbeschwerden sind häufig und vor allem Frauensache. Viele werden von Regelschmerzen, den Folgen einer Endometriose oder dem sogenannten prämenstruellen Syndrom, einem Bündel aus körperlichen und psychischen Problemen, die einige Tage vor Einsetzen der Periode auftreten können, geplagt. Die einen behelfen sich mit Schmerzmitteln, andere mit Wärmeflaschen und Wärmekissen. Auch Daniela Knapp blieben früher nur diese Möglichkeiten. Das hat sich inzwischen geändert. Die Schwarzacherin trägt seit eineinhalb Jahren beheizbare Panties. „Ich würde sie nicht mehr hergeben“, bekräftigt Knapp. Ihr Bruder, Christoph Lenz, hat jetzt den europaweiten Vertrieb der von einem steirischen Unternehmen gemeinsam mit einem deutschen Ärztepaar entwickelten „Heat Panties“ übernommen.

Anleihen aus Sportbereich

Mehr als ein Jahr tüftelten Experten, bis das Produkt zur Marktreife kam. Bei der Wärmetechnologie konnten sie auf bestehendes Know-how aus dem Sportbereich zurückgreifen. Der Stoff stammt ebenfalls aus dem Sportbereich, ist weich, atmungsaktiv und waschbar. Das Heizmodul selbst sitzt außen an den Panties, „um Hautirritationen zu vermeiden“, wie Christoph Lenz erklärt. Es ist zudem mit einem festeren Material überzogen, damit die Wärme nach innen an den Körper geleitet wird. Weiters schließt das Panty in der Taille ab, wo sich auch die Halterung für den Akku befindet. Das vermeidet Druckstellen beim Sitzen. Die Wärme kann entweder auf Knopfdruck direkt am Akku oder über eine kostenlose App aktiviert werden. Ein Akku hält auf Stufe 1 bis zu acht Stunden. Die gesamte Lebensdauer liegt bei etwa 1000 Ladezyklen. Soweit die technischen Daten.

Eine Alternative bieten

Für Christoph Lenz ist wichtig, dass mit der „Wärme to go“ eine gute Alternative zum Medikamentengebrauch angeboten werden kann. Er berichtet von Frauen, die teilweise auf Schmerzmittel verzichten können, und die auch beruflich aufgrund von Unterleibsbeschwerden nicht mehr ausfallen. „Eine junge Frau konnte deswegen gar nicht mehr arbeiten, jetzt ist das halbtags wieder möglich“, erzählt Lenz. Als die Firma in Hartberg einen Vertriebspartner suchte, bewarb sich der Inhaber einer Werbeagentur und bekam den Zuschlag.

Mittlerweile ist auch eine Panty mit kürzerem Bein in Entwicklung. Hergestellt werden die als Funktionstextilien zertifizierten Hosen in Italien. „Bei den Akkus sind wir leider noch auf Asien angewiesen“, sagt Christoph Lenz. Er hofft, dass sich auch da eine europäische Lösung findet. Die Preise der Panties bewegen sich zwischen 199 und 249 Euro, je nachdem, wie viele Akkus dazugenommen werden. Der Verkauf erfolgt online, die Bekanntheit beruht noch vorwiegend auf Mundpropaganda. Es gibt aber auch schon Influencerinnen, die die Panties aus eigener Betroffenheit wärmstens empfehlen. Sobald es wieder möglich ist, will Christoph Lenz außerdem auf Gesundheitsmessen mit den „Heat Panties“ präsent sein. VN-MM

Weitere Informationen unter www.sana-comfort.com