Lebenswert älter werden

Gesund / 14.04.2023 • 11:24 Uhr
Niemand sollte zu stolz sein, um Hilfsmittel zu verwenden. Sie machen den Alltag deutlich sicherer. sv/hagen
Niemand sollte zu stolz sein, um Hilfsmittel zu verwenden. Sie machen den Alltag deutlich sicherer. sv/hagen

Sturzprävention ist eine wichtige Voraussetzung dafür.

dornbirn Menschen wollen so lange wie möglich mobil sein, vor allem aber selbstbestimmt älter werden und das Leben genießen können. Wichtige Voraussetzungen dafür sind körperlich aktiv zu bleiben, sein Lebensumfeld passend zu gestalten, kognitive Fähigkeiten zu trainieren, wenn nötig Hilfsmittel richtig einzusetzen und für körperliches und seelisches Wohlbefinden Sorge zu tragen.

Viele Stürze passieren daheim

Statistisch gesehen stürzt allerdings jede dritte Person über 65 mindestens einmal pro Jahr. Die häufigste Verletzung bei den über 75-Jährigen ist der Oberschenkelhalsbruch (in Vorarlberg ca. 600 Fälle pro Jahr). Fast 50 Prozent aller Stürze passieren daheim. Mario Amann, Geschäftsführer von Sicheres Vorarlberg, betont: „So ein Erlebnis bringt immer eine große Unsicherheit mit sich, denn nicht nur Knochen können brechen, sondern auch das Selbstbewusstsein. Das ist für Betroffene äußerst belastend, keinesfalls aber ein Schicksal, das so akzeptiert werden muss.“

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen für Stürze sind vielfältig und individuell. Sie lassen sich daher auch nicht durch eine für jeden Menschen gültige Maßnahme vermeiden. Sturzprävention ist dann am wirksamsten, wenn die Maßnahmen den Bedürfnissen und körperlichen Gegebenheiten der einzelnen Person angepasst werden. Es gilt, das körperliche und seelische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen, da diese untrennbar miteinander verbunden sind. Sturzprävention beinhaltet, auf die körperliche Gesundheit zu achten, konsequent ein angemessenes Bewegungs- und Wahrnehmungstraining durchzuführen, sich „hirnfit“ zu halten und potenzielle Gefahrenquellen im Lebensumfeld zu beseitigen. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die passende Lösung im Bereich der Sturzprävention zu definieren.

Letztendlich ist es bedeutsam, dass jeder und jede für sich herausfindet, ob er/sie sich beispielsweise in einer Bewegungsgruppe wohlfühlt oder sich lieber von einer Fachperson individuell begleiten lässt. Auch ob man gezielt normale Alltagssituationen als Training nutzen möchte, ob man alle Stolperfallen beseitigen oder diese doch ganz bewusst ins Training mit einbauen möchte, bleibt einem selbst überlassen. Zudem tragen auch das körperliche und das geistige Wohlbefinden entscheidend dazu bei, ob Maßnahmen zur Sturzprävention wirksam sein können oder nicht. Hier ein paar Tipps:

»Bewegung: Um Stürze zu vermeiden, wird es mit dem Alter immer wichtiger, sich zu bewegen. Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Koordination bleiben erhalten.

»Sichere und angenehme Lebensumgebung schaffen: Eine (sturz-)sichere Wohnung bedeutet einen großen Zugewinn an Sicherheit und Lebensqualität.

»Ausgewogene Ernährung: Diese beeinflusst die Funktionen von Muskeln und Gehirn. Lebenswichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine sind für die Erhaltung der Muskulatur und der kognitiven Fähigkeiten (z.B. Aufmerksamkeit und Konzentration) besonders wichtig! Außerdem brauchen alle Körperzellen zur Erhaltung ihrer Funktion ausreichend Wasser.

Weitere Tipps für ein selbstbestimmtes Älterwerden gibt es auch in der Broschüre „Lebenswert älter werden“. Diese steht unter sicheresvorarlberg.at zum Download zur Verfügung oder ist als gedruckte Version unter info@sicheresvorarlberg.at bestellbar.