Kann man in sechs Monaten zur Wettkampf-Athletin werden?

Ein Selbstversuch, wie schnell Hyrox tatsächlich fit macht. Das Ziel – ein Wettkampf im Jänner.
Kennelbach Ich, Stefanie Köchle (26) aus Bregenz, habe mir ein großes Ziel gesetzt: In nur sechs Monaten will ich fit genug sein, um einen Hyrox-Wettkampf zu bestreiten. Dafür absolviere ich ein durchgetaktetes Training unter der Anleitung von Jürgen Seidenader im Fitnessstudio in Kennelbach. Seidenader, seit über 30 Jahren Trainer, ist überzeugt: „Eine Stunde bei mir ersetzt sechs Stunden klassisches Training.“ Für mich beginnt damit ein Selbstversuch – und zugleich ein persönliches Abenteuer.

Ich starte dieses Projekt nicht in Topform, sondern eher aus einer nicht allzu fitten Lage heraus. Zwar komme ich aus einer sportlichen Familie und gehe grundsätzlich gerne klettern und wandern – doch die letzten vier Monate war ich ziemlich bequem. Entsprechend heftig war der Einstieg: Nach der ersten Einheit Mitte August folgte ein einwöchiger Muskelkater.
Eine klare Ausgangsbasis
Zum Start haben wir alles dokumentiert: mein Körpergewicht, meinen Fettanteil und meine Muskelmasse. Das soll später vergleichbar sein – ist für mich aber nicht der wichtigste Punkt. Denn was wirklich zählt, ist die Fitness-Pyramide.
Diese Trainingsmethode besteht aus einem sich steigernden Zirkel mit sechs Übungen: Liegestütze, einer Bauchmuskelübung, Ausfallschritte (Lunges), Kniebeugen (Squats), Mountain Climbers und Jumping Jacks – besser bekannt als Hampelmänner. Nach jeder Runde kommt eine neue Übung dazu. Die Pausen dazwischen teile ich mir selbst ein – wichtig ist nur, dass ich am Ende alles geschafft habe.

Für meinen ersten Test habe ich 19 Minuten und 20 Sekunden gebraucht. Danach ging es für mich auf die Laufstrecke – einen Kilometer in 6:10 Minuten. Das Ergebnis gilt als durchaus stark: Eine Zeit unter 20 Minuten wird als starke Leistung gewertet. Umso mehr hat es mich erstaunt, weil ich zuletzt sportlich wenig aktiv war. Bei den insgesamt 6 Übungen, habe ich bei den Liegestützen am meisten kämpfen müssen.
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Die nächsten sechs Monate
Ich trainiere dabei zweimal pro Woche in einer Gruppe und zusätzlich in einem 1:1-Coaching, in dem gezielt auf den Wettkampf hingearbeitet wird. Wie sehr mich das körperlich belastet, wird sich erst zeigen – denn schon zwei Einheiten pro Woche sind ziemlich intensiv. Die größte Hürde dürfte sein, die nötige Disziplin zu bewahren – auch wenn die Versuchung groß ist, einmal auszusetzen. Ich weiß, dass ich nicht nur körperlich, sondern auch mental an meine Grenzen gehen werde.

Hyrox: immer gleich – weltweit
Der Hyrox-Wettkampf folgt einem weltweit standardisierten Schema. Acht Stationen mit jeweils einer Übung, immer in Kombination mit je einem Kilometer Laufen dazwischen. Die Zeit ist das zentrale Kriterium: “Wie schnell man durchkommt, zeigt, wie fit man wirklich ist”, sagt Seidenader. Jede Leistung ist messbar.

Am kommenden Samstagmorgen steht die erste große Hyrox-Simulation auf dem Programm – ein echter Wettkampf im Studio, mit allen Übungen und Laufstrecken. Dabei testen wir nicht nur meine aktuelle Zeit und Leistung, sondern ich bekomme auch ein Gefühl dafür, wie sich ein echter Bewerb anfühlt. Wie ich mich dabei schlage und wie schnell ich wirklich bin, erfahrt ihr im nächsten Artikel.