Wärme
Morgens und abends, wenn sich das Dunkel immer noch oder schon wieder an den Tag klammert, sind sie besonders gut zu sehen, die Rauchfahnen, die aus Kaminen aufsteigen und Wärme in den guten Stuben vermuten lassen. Beim Anblick der grauen Gebilde wandern meine Gedanken ab und an gerne ein ganzes Stück zurück. In unserem Haus gab es keine Zentralheizung. Ein Herd in der Küche, ein Schuppen voller Holzscheite, und bei Bedarf spendete ein kleiner Ölofen im Wohnzimmer noch Wärme. Nähe kompensierte, was einem in den anderen Räumen an Kälte entgegenschlug. Es reichte, um gut durch den Winter zu kommen. Ich liebe das Knistern von Holz im Ofen noch immer.
Heutzutage sind die meisten Wohnungen gut beheizt. Manche fast zu gut. Dennoch fehlt es vielen Menschen an Wärme. Jener Wärme, die kein Brennstoff zu vermitteln mag. Das macht nicht nur die Tage dunkel, sondern oft auch Herz und Seele. Schauen wir deshalb: auf uns, aber ebenso auf die anderen.
Marlies Mohr
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