Hochbetrieb auf der Unfallambulanz

Viel Schnee, gutes Wetter und Ferien bedeuten für die Spitäler vor allem eines: viel Arbeit.
Bludenz Auch wenn im Tal teilweise der Nebel regiert, scheint hoch am Berg die Sonne. Hinzu zeigte sich auch Frau Holle gnädig und brachte pünktlich zu den Weihnachtsferien Schnee nach Vorarlberg. Das freut vor allem jene, die derzeit Urlaub haben. Für die Unfallambulanz des Landeskrankenhauses Bludenz bedeutet es vor allem eines: Arbeit.

“In der vergangenen Woche hatten wir jeden Tag zwischen 100 und 150 neue Frischverletzte, die ambulant behandelt werden mussten”, erklärt Oberarzt Philipp Bichay. Für sein Team gilt Urlaubssperre für die gesamte Wintersaison, es braucht jede Hand im Krankenhaus. “Der OP-Saal ist jeden Tag von acht Uhr morgens im Dauerbetrieb bis weit in die Nacht hinein”, verweist Bichay auf die Vollauslastung seiner Abteilung. Hinzu kommen rund 40 Patientinnen und Patienten für die Gipser, jeden Tag.
Schlecht vorbereitete Wintergäste
Die Ursachen für den unfreiwilligen Sturm auf die Unfallambulanz sind dieselben wie jede Weihnachtssaison: Die Wintersportsaison ist gerade erst begonnen, es ist der erste Ausflug auf die Pisten für viele. Entsprechend sind viele noch ungeübt, auch die Notwendigkeit einer sportlichen Vorbereitung auf den Wintersport wird von vielen unterschätzt. Wenig verwunderlich würden die Wintergäste etwa neun von zehn Patienten stellen.

“Aus meiner Sicht sind viele Wintergäste unerfahren, etwas zu unsportlich und bringen zu wenig Können mit”, fasst der Oberarzt seinen Eindruck zusammen. Bichay war diese Saison auch schon selbst auf der Piste unterwegs. Diese seien voll und viele der Wintertouristen bringen nicht die dafür notwendigen Voraussetzungen mit sich. “Die Kollisionen auf den Pisten nehmen auffällig stark zu”, betont er. “Gefühlt jede zweite Verletzung stammt von einem Zusammenstoß.”
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Das Verletzungsmuster ist für den Wintersport wiederum wenig überraschend. Bichay und seine Mannschaft in der Unfallambulanz werden vor allem mit Schienbeinkopf-, Oberarmkopf-, Ober- und Unterschenkelbrüchen konfrontiert. Hinzu kommen auch Verletzungen des Kreuzbandes. Am Verletzungsmuster kann man auch die Pistenverhältnisse ablesen: Bei harten Pisten dominieren eher Knieverletzungen, bei weichen Pisten kommen noch Bandverletzungen hinzu.