Ich bin – I am – Io sono

Der Künstler Thomas „tOmi“ Scheiderbauer legt mit „Ich bin“ sein erstes Buch vor.
Bregenz tOmi Scheiderbauer versprach, sollte er seine Krankheit (Multiples Myelom und Amyloidose AL) überleben, ein Buch zu schreiben, als er plötzlich „im noch jungen Sommer 2019, aus scheinbar heiterem Himmel, Besuch von einem Tumor erhielt, der mir zuflüsterte, ich könne viel von ihm lernen … Tumor und Humor … wohnen nicht nur klanglich Tür an Tür.“

Daraus ist nun „Ich bin“ (Untertitel: Meine Freund:innen, der Tumor und die Kunst) geworden, eine tiefgründige und introspektive Reise zu sich selbst. Auf über 250 Seiten, teilweise mit Bildern seiner Werke und mit eindrücklichen Fotografien illustriert, entfaltet Scheiderbauer in vielen kurzen Aufsätzen, die in erster Linie mit seiner (überwundenen) Krankheit, aber auch mit kleinen, wenn man so will, ganz eigenen Lebensweisheiten zu tun hat. Im besten Sinne des Wortes ein Brevier, quasi ein Stundenbüchlein, das man immer und jederzeit zur Hand nehmen kann, um daraus für sich, zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit, ohne Schöntuerei, Trost zu finden. Nachdenkliches, aber auch Aufhellendes, Heiteres und Amüsantes.

tOmi Scheiderbauer (das O in seinem Namen ist eine Hommage an seine Großmutter) gehört zu den umtriebigsten und auch innovativsten Künstler des Landes, er verinnerlicht und lebt das Postulat des Gründers der Salzburger Festspiele, Max Reinhardt „die Kunst ist kein Luxusmittel für die Reichen und Satuierten, sie ist ein Lebensmittel“, wie kaum ein anderer. Scheiderbauer bezeichnet sich selbst als interdisziplinärer Foto,- Grafik-, Kontext-Künstler, Kurator und Produzent, lebt in Lecce/Apulien und Bregenz, gründete u. a. VIA – VIDEOAUDIOKUNST (zusammen mit Pipilotti Rist, Lux Brunner u. a., 1989), das Künstlerkollektiv c a l c (Casqueiro Atlantico Laboratorio Cultural, 1991-2003), er arbeitete auch mit Michelangelo Pistoletto zusammen, entwickelte K.O.G. (Künstler ohne Grenzen), ein Projekt mit afrikanischen Mitbürgern in Lecce. Eines seiner aktuellsten Projekte ist die Kunstaktion „Wer sind wir hier?“, 2024 (die aktuelle Einwohnerstatistik in eine leuchtende Infografik übersetzt u. a. in Bregenz, Dornbirn, Lustenau, Rankweil, Feldkirch). 2019 erhielt er den Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg, 2022 gestaltete er den Eingangsbereich des LKH Feldkirch mit dem Terrazzoboden „Muttermuster“. „Heilkunst und die Kunstkunst, sollten so eins wie möglich werden“, so Scheiderbauer zu seinem Kunst- und Bauprojekt in Feldkirch.

„Ich bin“ ist Literatur und Poesie, einfühlsam und treffend sind seine Worte: „Zeitgeflochtene Jetzigkeiten, Gereiftes kommt mit Frischem, Damaliges mit Gestrigem, und Erlebtes mit Imaginierten zusammen“. Man kann sich getrost gemeinsam mit Scheiderbauer auf eine Reise begeben und in Welten eintauchen, die man so bis jetzt nicht „gelesen“ hat. Im April wird tOmi Scheiderbauer auf Lesereise in Vorarlberg gehen.
Thomas Schiretz
Termine Lesungen von tOmi Scheiderbauer
- April 2025, 19.00 Uhr Vogelfreiraum, Rankweil
- April 2025, 19:00 Uhr Bahi, Bregenz
- April 2025, 19:00 Uhr, TiK, Dornbirn
- April 2025, 19:00 Uhr Johanniterkirche, Feldkirch
Erhältlich ist das Buch unter: www.omiotu.com