Das Wohlfühlen zuhause wird wichtiger

UMFRAGE Eine aktuelle Umfrage von s REAL und Wohnnet mit rund 5300 Teilnehmern zeigt, dass das Wohlfühlen im eigenen Zuhause an Bedeutung gewonnen hat. Gründe sind die generelle Unsicherheit wegen des Lockdowns, der Ausgangsbeschränkungen, Homeoffice und Homeschooling. Vor allem die Bundeshauptstadt Wien, aber auch die Landeshauptstädte haben im Vergleich zur Zeit vor der Krise an Beliebtheit eingebüßt.
Die Gewinner sind kleinere Bezirksstädte mit guter Verkehrsanbindung. Gute Infrastruktur und schnelles Internet sind dabei wichtige Voraussetzungen für Objekte in ländlichen Regionen.
Zuhause mit Freiräumen
Gärten, Balkone und Terrassen sind noch gefragter als vor der Krise. Auf Immobiliensuchportalen war die Suche nach Objekten mit Freifläche bereits im April 2020 um 20 Prozent, im Mai 2020 sogar um 64 Prozent höher als im Vergleich zum Vorjahr, als Corona noch nicht ausgebrochen war. Infolge des Lockdowns hinterfragen Österreicher ihre Wohnsituation und suchen nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Zuhause mit Freiräumen und Grünflächen liegt voll im Trend, während das Leben in der Großstadt an Attraktivität verliert. Zudem haben Unternehmen vieler Branchen festgestellt, dass Homeoffice nicht nur gut funktioniert, sondern ihnen sogar Geld spart. Die Nähe zum Arbeitsplatz hat dadurch an Wichtigkeit verloren. Ein Homeoffice-Platz ist überall schnell eingerichtet.
Preisentwicklungen im Land
Betrachtet man die aktuellen Wohnimmobilien-Preisentwicklungen in Vorarlberg, sind aktuell noch keine ungewöhnlichen Tendenzen aufgrund der Corona-Krise zu erkennen. Der Wohnimmobilienmarkt bleibt trotz Pandemie relativ preisstabil. Das Immobilienangebot in Vorarlberg ist weiterhin knapp, und die stets hohe Nachfrage trieb die Preise auch im letzten Jahr wieder nach oben. Am meisten nachgefragt sind Immobilien in zentralen Lagen im gesamten Rheintal. Diese sind aber aufgrund der hohen Baugrundstückspreise kaum mehr leistbar, und es werden immer mehr Randlagen zum Rheintal nachgefragt, da diese noch günstiger sind, beispielsweise der Walgau oder die angrenzenden Gemeinden im Bregenzerwald.
Gesetzesänderung
Damit die Preise für Immobilien nicht einen derart großen Anstieg wie in den vergangenen Jahren erleben, wurde in Vorarlberg 2019 das Grundverkehrs- und Raumplanungsgesetz geändert. In diesem wurden die Spielregeln für den Erwerb von Baugrundstücken und die Flächenwidmung angepasst und verschärft, in der Hoffnung, Wohnen leistbarer zu machen. Die gewünschten Resultate diesbezüglich konnten aber noch nicht erreicht werden, kommen die Studienautoren zum Schluss.