Berge in Flammen

HE_Blude / 16.06.2021 • 15:51 Uhr
Am Samstag werden die Gargellener Köpfe wieder „brennen“. Norbert Span
Am Samstag werden die Gargellener Köpfe wieder „brennen“. Norbert Span

Am Samstag wird die Sonnenwende im Montafon gefeiert.

Montafon Wenn der längste Tag und die kürzeste Nacht aufeinandertreffen, werden im Montafon vielerorts Bergfeuer entzündet. Am Samstag, 19. Juni, wandern wieder Bergverliebte mit Fackeln und Holz in die Höhe, um die Tradition der Sonnwendfeuer bei Einbruch der Dunkelheit zu zelebrieren.

Hinter diesem außergewöhnlichen Spektakel stecken jede Menge Arbeit und Herzblut der Veranstalter: Alle Materialien und notwendigen Geräte von Holz bis hin zu Fackeln werden mühevoll auf die Gipfel getragen, um für das atemberaubende Schauspiel zu sorgen. Der Brauch, am dritten Wochenende im Juni Feuer in den Bergen zu entzünden, geht weit zurück: Bereits im Mittelalter soll es solche Feuer gegeben haben. Durch das Betrachten des Feuers erhofften sich die Menschen Glück, Segen und Heilung. Viele privat organisierte Gruppen und Vereine machen es sich bis heute zur Aufgabe, den längsten Tag des Jahres mit Feuerstellen inmitten der Bergwelt bei schönem Wetter zu feiern.

Bergfeuer an mehreren Orten

Wer die Montafoner Berge in Flammen erleben möchte, hat mehrere Gelegenheiten dazu. Im Schafberg Hüsli in Gargellen, auf über 2130 Meter Seehöhe, erwarten die Gäste ab 18 Uhr ein herrliches Sonnwendmenü und Livemusik. Doch nicht nur das: Jeder Gast bekommt ein „Wunschhölzchen“, mit dem man nach altem Brauch drei Wünsche frei hat.

Auch der Panoramagasthof am Genießerberg Kristberg erwartet seine Gäste bei guter Witterung mit Livemusik, feinem Essen und einem unverwechselbaren Panoramablick auf die Bergfeuer der Berge im Rätikon und dem Verwallgebirge. Bis 18.15 Uhr erreicht man den Panoramagasthof mit der Montafoner Kristbergbahn. Darüber hinaus finden in diesem Jahr erstmals zwei „Sonnwend Musik Picknicks“ im Montafon statt. Bei wundervoller Kulisse können sich die Besucher des Sonnwend Musik Picknicks am Bartholomäberg auf grandiose musikalische Darbietung von „Die Silbertaler“ aus dem Montafon freuen. Und beim Sonnwend Musik Picknick in Gaschurn werden die Gäste von den „Madrisella Buaba“ musikalisch durch den Abend begleitet.

Nachhaltig gelebte Tradition

Der Brauch bleibt, doch die Materialien der Umsetzung haben sich in den letzten Jahren verändert. Heutzutage wird auf die ökologische Variante der Materialien gesetzt. Das Brennmaterial, welches heute für die traditionellen Bergfeuer eingesetzt wird, besteht hauptsächlich aus Holz, teilweise werden sogar ganze Lagerfeuer entzündet. Ebenfalls kommen auch sogenannte „Holzwachsfackeln“ oder „Fackelköpfe“ aus natürlichem Wachs zum Einsatz. Diese verbrennen rückstandsfrei und verursachen somit keinerlei Reste am Berg.

Covid-19-Sicherheitsinformation

Die Veranstaltungen finden selbstverständlich unter den aktuell gültigen Sicherheitsmaßnahmen statt. Ein Eintritt erfordert das Vorweisen eines negativen Testergebnisses oder eines gültigen Impfzertifikates (22 Tage nach Erhalt der Erstimpfung gültig) oder die Bestätigung einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung. Alle Detailinformationen zu den Veranstaltungen sind auf der Webseite von Montafon Tourismus unter montafon.at zu finden.

Auch am Hochjoch wird es bei Einbruch der Dunkelheit ein Sonnwendfeuer geben. Das Brauchtum geht bis ins Mittelalter zurück. Johannes Netzer
Auch am Hochjoch wird es bei Einbruch der Dunkelheit ein Sonnwendfeuer geben. Das Brauchtum geht bis ins Mittelalter zurück. Johannes Netzer