Handelsmenge bei Immobilien schrumpfte

HE_Blude / 22.03.2023 • 15:25 Uhr
Beim Immobilienumsatz musste Vorarlberg im Vorjahr einen Rückgang hinnehmen. Shutterstock
Beim Immobilienumsatz musste Vorarlberg im Vorjahr einen Rückgang hinnehmen. Shutterstock

Zahlen zeigen, wie sich die aktuelle wirtschaftliche Situation auf die Immobilienverkäufe auswirken.

REMAX-STUDIE Die steil nach oben zeigende Wachstumskurve der Immobilienverkäufe hat in Österreich mit dem Jahr 2022 einen Knick bekommen. Seit 2013 ist Jahr für Jahr die Menge der für neue Eigentümer verbücherten Immobilien nahezu unaufhaltsam gestiegen. In den letzten drei Jahren lagen die Zuwachsraten bei 7,4 (2019/18), +5,1 (2020/19) und 12,0 Prozent (2021/20). Doch heuer fehlen auf die Vorjahresmenge -16.740. Das meldet der größte heimische Immobilienvermittler im RE/MAX-ImmoSpiegel 2022. Von 163.266 auf 146.526 Einheiten ist die Handelsmenge geschrumpft, das sind satte -10,3 Prozent.

Situation in Vorarlberg

Mit +17,0 Prozent schafft das Ländle 2021 einen großen Sprung nach vorne und landete auf Rang drei bei der prozentuellen Mengenentwicklung unter allen Bundesländern. 2022 ist Konsolidierung das Wort der Stunde: Von 8707 Immobilienverkäufen auf 7455 sind um -1252 Immobilienkäufe oder -14,4 Prozent weniger. Das bedeutet auch beinahe eine exakte Wiederholung von 2020 (7444). Auch beim Umsatz muss das Ländle erstmals seit dem Jahr 2017 wieder einen Rückgang hinnehmen. 2,63 Mrd. Euro sind um -30,9 Mio. Euro weniger und ein prozentuelles Minus von 1,2 Prozent, also um – 3,1 Prozentpunkte unter dem Österreichtrend. Nur Tirol liegt mit -6,8 Prozent noch darunter und damit auf Rang neun.

Mit +2,4 Prozent und insgesamt 2704 Immobilienverkäufen verbessert Bregenz 2022 nur marginal die Absatzstatistik Vorarlbergs. Mit -7,9 Prozent schafft es Bludenz auf 1160 Vertragsabschlüsse. -20,3 % und 2.209 Einheiten sind das neue Ergebnis in Feldkirch, das weit weg liegt von den +44,4 Prozent aus dem Jahr 2021. Der Bezirk Dornbirn sackt am stärksten ab: Mit -32,1 Prozent kommt er auf 1382 Kaufakte, gerade noch ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2019.

Wie schon in anderen Bundesländern zu beobachten, ist der Mengeneinbruch nicht immer gleichbedeutend mit einem ebenso starken Umsatzeinbruch. Bludenz führt – entgegen dem Österreichtrend von +1,9 Prozent mit +18,6 Prozent das Vorarlberger Umsatzwachstums-Ranking an, kommt damit auf 444,2 Mio. Euro und somit erstmals über die Grenze von 400 Mio. Euro.

Bregenz – als einziger Bezirk mit Mengenzuwachs – erhöht auch die Umsatzwerte um +8,5 Prozent auf 879,5 Mio. Euro. Hinter 2021 zurück, aber noch weit über 2020, liegt Feldkirch mit einem Rückgang von -2,6 Prozent auf 755,9 Mio. Euro. Weit dahinter liegt Dornbirn mit -21,5 Prozent und 546,17 Mio. Euro. Ein relativer Verlust, wenn man berücksichtigt, dass dieser Wert +5,1 Prozent über dem Umsatz von 2020 liegt.

Bei der Immobilienverkaufszahl bewegen sich laut RE/MAX Aufzeichnungen die Fünfjahresvergleiche zwischen +0,2 Prozent (Dornbirn) und +58,6 Prozent (Bregenz), das Bundesland kommt auf +35,9 Prozent, ex aequo mit Salzburg auf Rang eins. Im Zehnjahresvergleich liegt Vorarlberg mit +52,1 Prozent auf Rang sechs. Beim Wert der verkauften Immobilien liegt zu 2017 die Bandbreite zwischen +34,1 (Dornbirn) und +96,6 Prozent (Bregenz), das Bundesland mit +68,9 Prozent auf Platz zwei hinter dem Burgenland.

Im Zehnjahresvergleich beträgt das Plus 162,4 Prozent, das bedeutet wiederum hinter dem Burgenland Rang zwei.

Vorarlberger Immobilienverkäufe

Eine Produktions- und Logistikliegenschaft mit 28.900 m2 Grund und 8200 m2 Gebäudefläche im Bezirk Bludenz ist 2022 in Vorarlberg an der Spitze. Preis: 28,5 Millionen Euro.

Ein innerstädtisches Gebäude in Feldkirch sieht IMMOunited auf Rang zwei mit 18,1 Millionen Euro. Dahinter platzieren sich zwei Hotelgebäude im Bezirk Bludenz mit 14,3 o und 13,8 Millionen Euro. Auf Rang fünf ein Bürogebäude in Feldkirch um 11,5 Millionen Euro. Auftrieb verzeichnen die Vorarlberger Top Ten. Waren sie 2021 nach einem Rückgang um die Hälfte nur 81,1 Millionen Euro wert, nähern sie sich 2022 mit 131,3 Millionen Euro wieder gewohnten Regionen. Auch die Top 100 haben zugelegt: von 330,8 Millionen Euro (2021) auf 416,9 Millionen Euro (2022).