Berufliche Bildung weltweit top

HE_Blude / 23.10.2023 • 10:05 Uhr
Österreich und damit auch Vorarlberg bietet für den Berufsnachwuchs Top-Ausbildungsmöglichkeiten. Shutterstock
Österreich und damit auch Vorarlberg bietet für den Berufsnachwuchs Top-Ausbildungsmöglichkeiten. Shutterstock

Österreich besitzt OECD-weit höchsten Anteil an Personen mit Berufsbildung.

STUDIE Die OECD sieht in der Stärkung der beruflichen Ausbildung einen Schlüsselfaktor, um den steigenden Fachkräftebedarf zu decken: Das ist eine Kernaussage der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2023“. Was die OECD in ihrem Bericht anregt, nämlich die Arbeitgeber stärker in die Ausbildung einzubinden, ist in Österreich durch die duale Ausbildung seit jeher gelebte Praxis. Die Lehrlinge werden praxisnah in den Unternehmen ausgebildet und erfahren das nötige Fachwissen in den Berufsschulen. So weisen in Österreich 54 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen berufsbildenden Abschluss als höchsten Bildungsstand auf, das ist der weltweit höchste Wert. „Eine Punktlandung“ habe Österreich mit der Begutachtung zum Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung vollzogen, betont die stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Maria Kühnel. Denn die OECD regt an, mehr tertiäre Bildungsgänge einzurichten, die auf den Kompetenzen der Absolventen von berufsbildenden Bildungsgängen aufbauen. Mit der Höheren Beruflichen Bildung finde ein essenzieller bildungspolitischer Lückenschluss statt, den die Wirtschaftskammern seit vielen Jahren mit Engagement gefordert und vorangetrieben haben und der Österreich mittelfristig als erfolgreichen Wirtschaftsstandort stärken wird.

Attraktive Abschlüsse

„Damit erhalten jene 1,6 Millionen Menschen in Österreich, die einen Lehrabschluss haben, attraktive berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und Abschlüsse, die jenen im hochschulisch-akademischen Bereich um nichts nachstehen“, so Kühnel. „Die Höhere Berufliche Bildung stellt einen echten Meilenstein für Österreich dar. Aus Sicht der Wirtschaft ist das die größte bildungspolitische Errungenschaft seit 30 Jahren, seit der Schaffung der Fachhochschulen.“

Die OECD hält darüber hinaus eine Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen der beruflichen Bildung und anderen Bildungsbereichen für wichtig. Berufliche Bildungsprogramme müssten die notwendigen Qualifikationen für eine weitere Aufnahme eines Hochschulstudiums vermitteln. Kühnel: „Es gibt diese Durchlässigkeit zwar bereits, wir sind aber ständig daran interessiert, noch weitere klug vernetzte Ausbildungswege zu schaffen. Künftig soll und wird es im Anschluss an jede Bildungs- und Ausbildungsentscheidung weitere attraktive Möglichkeiten zur Höherqualifikation geben.“

Ein Beispiel für eine gelungene Verschränkung von schulischer und beruflicher Ausbildung ist die Duale Akademie, die seit heuer österreichweit in elf zukunftsträchtigen Berufen absolviert werden kann. Dabei handelt es sich um eine für AHS-Maturanten maßgeschneiderte duale Ausbildung mit verkürzter Lehrzeit, höheren Einstiegseinkommen und der Vermittlung von digitalen, sozialen und internationalen Zukunftsskills.