„Große Baustellen sind cool!“

Paul Erath ist Hochbaulehrling und will danach noch die Polierschule in Rankweil besuchen.
BAUBRANCHE Präzise setzt Paul Erath einen Hohlziegel auf die Übungswand und zieht mit der Kelle den überschüssigen Zement flink ab. Der 18-Jährige ist Hochbaulehrling bei i+R in Lauterach. „Ziegelwände machen wir in der Praxis selten“, sagt er. Die Fähigkeiten müssen er und seine Kollegen dennoch beherrschen, was sichtlich Spaß macht: „Das Handwerkliche gefällt mir und ist mir viel lieber, als am Tisch oder Computer zu hocken“, erzählt Paul schmunzelnd.
Affinität und Geschick scheinen dem Spross der einstigen Erath Bau in die Wiege gelegt. Besonders gerne wendet er es draußen an: Kürzlich war er im Vierlinden-Quartier in Lindau eingespannt, wo er Fundamente schalte, auf denen in den nächsten Jahren 13 Wohnhäuser entstehen. Davor arbeitete er am Römerstein in Höchst. „Es ist cool, auf den riesigen Baustellen in großen Teams zu arbeiten“, berichtet der Lehrling. Statt Ziegelmauern kommen dort aus Zeitgründen Fertigbetonteile zum Einsatz, einiges wird vor Ort betoniert.
Paul Erath ist im 3. Lehrjahr. Ein Zeitpunkt, an dem die Jungen über ihre nächsten beruflichen Schritte entscheiden. Paul hängt aufgrund seiner Ausbildung zum Hochbauspezialist ein 4. Lehrjahr an und will danach die dreijährige Polierschule in Rankweil absolvieren. i+R Lehrlingsausbilder Michael Spettel unterstützt ihn. „Bei der Spezialisierung – egal, ob im Hochbau, bei der Sanierung oder in einer anderen Sparte – werden die Kenntnisse vertieft. Der Unterricht ist anspruchsvoller, dazu müssen die Jungen in der Schule wirklich gut sein.“
Michael Spettel bildet derzeit 16 Hochbaulehrlinge aus. „Es macht mir Freude, den Jungen beizubringen, was man mir beigebracht hat“, sagt er. Die neue Lehrwerkstatt, bei der Lehrlinge mitarbeiteten, bietet das ideale Umfeld. „Wir haben das ganze Gebäude mit der großen Werkstatt, den Schulungsräumen und der Küche nur für uns, ein echter Luxus.“
Der 34-Jährige hilft in Theorie und Praxis, berät bei beruflichen Entscheidungen und steht den Jugendlichen auch persönlich zur Seite. „Michael ist für uns wie ein Kollege, der immer für uns da ist“, erzählt Paul Erath.
Fachkräfte selbst ausbilden
Spettel selbst lernte bei i+R – wie sein Vater und Großvater, die beide von der Lehre bis zur Pension Karriere machten. Solche Berufswege sind seltener geworden, aber möglich: Ein zentrales Anliegen des familiengeführten Unternehmens ist es, Fachkräfte selbst auszubilden und langfristig zu beschäftigen und zu fördern. Nach Weiterbildungen kehren viele zurück.
Einsteiger lernen in Workshops, bei Lehrlingstreffen, Outdoortagen und verschiedenen Events ihre Ausbilder und Kollegen kennen und finden sich im Betrieb rasch zurecht. Anreize bietet i+R durch ein attraktives Prämiensystem, persönliches Coaching, Unterstützung durch die Offene Jugendarbeit Dornbirn (OJAD), die Lehrlinge bei der Vorbereitung zur Berufsschule unterstützen und die Möglichkeit, Lehre mit Matura zu absolvieren. i+R fördert talentierte Jugendliche gezielt und finanziert auch Fortbildungen. Weitere Informationen unter: www.ir-gruppe.com/lehre
„Es macht mir Freude, den Jungen beizubringen, was man mir beigebracht hat.“

