Mit offenem Recruiting weiterkommen

Das AMS Vorarlberg appelliert unter dem Motto „Aufmachen statt Zumachen“ an Unternehmen.
AMS Unter dem Motto „Aufmachen statt Zumachen“ will das AMS Vorarlberg speziell Unternehmen darauf ansprechen, bei Arbeitsuchenden der Altersgruppe 50+ im Bewerbungsprozess offener zu sein. Negative Stereotype sind oft Hinderungsgründe bei der Personalaufnahme und somit geht die Chance auf gutes Arbeitspotenzial in Zeiten des Fachkräftemangels oft gleich verloren.
Der Anteil älterer Menschen unter den Arbeitslosen ist in den letzten Jahren in Österreich deutlich gestiegen. Insgesamt waren Ende Oktober 10.291 Personen als arbeitslos vorgemerkt. Der Anteil der Personen in der Altersgruppe über 50 Jahren lag bei 28,7 Prozent. Von diesen insgesamt 2953 vorgemerkten Arbeitslosen (plus 1,1 Prozent oder 33 Personen gegenüber dem Vorjahr) waren 1289 Personen weiblich. Dies entsprach einem Anteil von 43,7 Prozent. 1419 vorgemerkte Arbeitslose ab 50+ hatten mit Stand 31. Oktober 2023 als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschuss. Dies entsprach einem Anteil von 48,0 Prozent und lag somit über dem Anteil aller vorgemerkten Personen (46,8 Prozent). Durchschnittlich waren Personen in der Altersgruppe 50+ 191 Tage in Vormerkung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduzierte sich die Vormerkdauer um 37 Tage. Länger als ein Jahr arbeitslos waren mit Ende Oktober 728 Personen in dieser Altersgruppe, das sind um 111 Personen oder 13,2 Prozent weniger als im Vorjahr. „Betriebe profitieren von der Berufserfahrung und dem Know-how der Altersgruppe 50+ und deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen beim Recruitingprozess die Kompetenzen der Bewerber und Bewerberinnen in den Vordergrund stellen und nicht aufgrund des Alters entscheiden“, betont AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Das AMS verfügt über ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot, wenn es darum geht, Arbeitskräfte zu finden. „Wir unterstützen Unternehmen bei der Personalsuche und bieten mit unseren Förderungen und Beihilfen einen Anreiz, sich dem Thema Arbeitskräftepotenzial ab 50+ intensiver zu widmen. Mit der Eingliederungsbeihilfe erhalten Unternehmen für die Einarbeitungszeit von Personen dieser Altersgruppe einen Zuschuss zu den Lohnkosten“, informiert der AMS Landesgeschäftsführer.
Qualifizierungsförderung
Da es auf dem Arbeitsmarkt in vielen Branchen immer schwerer wird, geeignetes Personal zu finden, ist die Investition in die eigenen Mitarbeitenden oft der einzige Weg, um den wirtschaftlichen und unternehmerischen Anforderungen gerecht zu werden. Aufgrund des Fachkräftemangels setzen Unternehmen auf die betriebliche Aus- und Weiterbildung. Mit der Qualifizierungsförderung für Beschäftigte bietet das AMS Vorarlberg heimischen Unternehmen eine finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung von gering qualifizierten und älteren Mitarbeitenden. Die Höhe der Förderung beträgt 50 Prozent der Kurskosten für Unternehmen, die in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren. Für die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte veranschlagte das AMS Vorarlberg heuer rund 612.000 Euro. Im Rahmen der Impulsberatung unterstützt das AMS Unternehmen bei der Entwicklung von Handlungsoptionen für alle personalwirtschaftlichen Fragestellungen, wie beispielsweise zu Themen der betrieblichen Weiterbildung oder altersgerechtes Arbeiten. Für das Beratungsangebot wurden für das Jahr 2023 vom AMS Vorarlberg 661.000 Euro budgetiert.