Rekordzahlen beim Wert verkaufter Immobilien

HE_Brege / 22.09.2021 • 13:16 Uhr
Corona hat die Bedürfnisse ans Wohnen verändert. Homeoffice erhöht den Bedarf an größeren Wohnungen.
Corona hat die Bedürfnisse ans Wohnen verändert. Homeoffice erhöht den Bedarf an größeren Wohnungen.

Im ersten Halbjahr 2021 wechselten 76.589 Immobilien ihren Eigentümer.

Eigentum Corona hin oder her, die Verbücherungszahlen der Grundbuchsgerichte zeigen einen großen Sprung vorwärts. Ein Plus von 9287 Eigentumseintragungen stellen seit dem Start der Remax-ImmoSpiegel-Analysen im Jahr 2009 sogar das zweithöchste Mengenwachstum dar. So wurden im ersten Halbjahr 2021 76.589 Immobilien für neue Eigentümer im Grundbuch registriert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im schwachen Jahr 2013 und um 28,8 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Der Gesamtwert der im ersten Halbjahr rechtskräftig gewordenen Immobilienverkäufe kratzt sogar mit 19,6 Milliarden Euro erstmals an einer historisch wichtigen Schwelle.

Nachholeffekte

„Teilweise sehen wir im ersten Halbjahr Nachholeffekte, weil 2020 ja doch pandemiebedingt in keiner Weise und damit auch auf dem Immobilienmarkt kein normales Jahr war. Viele Menschen haben aber auch erkannt, dass sie eigentlich woanders wohnen wollen, in größeren Wohnungen, in anderen Stadtteilen oder auch auf dem Land: Aufgrund vieler Homeoffice-Lösungen ist zahlreichen Kunden die absolute Nähe von Wohn- und Arbeitsort nicht mehr so wichtig wie noch vor der Pandemie, denn für zwei, drei Fahrten ins Büro pro Woche kann die Anfahrt schon wieder etwas länger sein. Zusätzlich sind Immobilen als Anlageform bzw. zur Pensionsvorsorge weiterhin sehr begehrt. All das sind Faktoren, die den Immobilienmarkt gehörig in Bewegung gebracht haben“, analysiert Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX-Austria. „Wir spüren das als Nummer eins am Markt natürlich auch in unserem Arbeitsaufkommen und haben sofort mit einer umfassenden Ausbildungs- und Rekrutierungsoffensive reagiert, damit wir auch in den kommenden Jahren den vielen Käufern und Verkäufern eine professionelle und sehr hochwertige Dienstleistung bieten können.“

Verdoppelung

Im Fünfjahresvergleich 2021 zu 2016 ergibt das eine Transaktionswertsteigerung von 50,1 Prozent und mehr als eine Verdoppelung seit 2014. Im Gegensatz zu 2020, als die Mengensteigerungen vor allem von den rund 6600 zusätzlichen separat parifizierten Parkplätzen gekommen sind, tragen aktuell die rund 2300 Wohnungen und circa 2800 zusätzlichen Grundstücke neben weiteren 2600 Kfz-Plätzen zu einer nachvollziehbaren Steigerung bei. Einzig bei den Einfamilienhaus-Verkäufen kann von einem schwachen Rückgang gesprochen werden.

Der Wert der Top-100-Verkäufe von Industrie- und Bürogebäuden, Zinshäusern, Hotels, Wohnhausanlagen und gemischt genutzten Gebäuden im ersten Halbjahr ist von 1,43 Milliarden Euro in den Jahren 2019 und 2020 auf 1,75 Milliarden Euro im heurigen Jahr
gestiegen. Auch die Bereitschaft tiefer in die Tasche zu greifen steigerte sich von 7,7 Millionen Euro im Jahr 2019 über 5,9 Millionen Euro 2020 auf heuer 8,4 Millionen Euro 2021. Außerdem kam es zu Veränderungen was die Verteilung in den Bundesländern betrifft. Denn fast die Hälfte des Mengenwachstums kommt aus Niederösterreich und Wien. Die höchsten prozentuellen Steigerungen unter den Bundesländern finden sich laut Aussagen des Remax-Maklernetzwerks im Burgenland (29,3 Prozent), in Kärnten (+27,3 Prozent) und in Vorarlberg (+19,2 Prozent). Bregenz und Feldkirch gehören zu den Top-Ten-Bezirken und Städten nach verkauften Objekten.

Umsatzvergleich

Von den insgesamt 3,2 Milliarden Euro Mehrumsatz kommen 1,1 Milliarden Euro aus Wien, 0,7 Milliarden Euro aus Niederösterreich und 0,5 Milliarden aus Tirol. Damit vereinigen die drei ungleichen Bundesländer fast drei Viertel (72,4 Prozent) des Mehrumsatzes auf sich. Kaum beteiligt am Aufschwung haben sich mit nur zweistelligen zusätzlichen Millionenbeträgen die Steiermark und das Bundesland Salzburg.

„Bregenz und Feldkirch gehören zu den Top-Ten-Bezirke und Städte nach verkauften Objekten.“