Leistbares Wohnen macht Pilotprojekt startbereit

Hard, Dornbirn Wohnungs- und Mietkosten klettern im Gleichschritt in die Höhe, ein Ende dieser Entwicklung ist aktuell nicht absehbar. Jetzt hat Alexander Stuchly, der sich nach jahrzehntelanger Erfahrung in der Immobilienbranche selbstständig machte, mit Partnern ein Modell entwickelt, das ein breites Spektrum von Wohnungssuchenden anspricht: „Zu erschwinglichen Kosten und ganz gezielt auf dieses Klientel zugeschnitten“, wie der Wohnbauer bei einem Lokalaugenschein in der Musterwohnung im Dornbirner Hatlerdorf erläutert. „Bis Ende Juni werden auch die restlichen 39 Einheiten bezugsfertig sein und am 1. Juli werden die ersten Mieter – es sind ausschließlich Mietwohnungen, kein Eigentum – einziehen.“

Kein Möbelwagen benötigt

Dieser Einzug wird fast unbemerkt erfolgen, denn es werden keine Möbelwagen vorfahren. „Die knapp 30 Quadratmeter großen Einheiten sind komplett ausgestattet. Voll möbliert, einschließlich Küche, Waschmaschine oder Fernseher, der Mieter muss lediglich Bettwäsche, Geschirr und Besteck mitbringen“, listet Stuchly auf und führt durch dieses kompakte Domizil für Singles, die sich vom Elternhaus abnabeln und ihre eigenen vier Wände anstreben. „Das ist nur ein Teil unserer Kunden“, erläutert er. Eine weitere Interessentengruppe sind junge Leute, die nur für einen begrenzten Zeitraum eine Bleibe suchen, weil sie beispielsweise an der Fachhochschule, im Krankenhaus oder anderen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen lernen. Wochenpendler, die von Montag bis Freitag nahe ihres Arbeitsplatzes eine Wohnung suchen, weil das tägliche Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz angesichts der großen Entfernung keine Option ist.

„Sehr interessant sind diese Wohnungen auch für Firmen, für die es immer wichtiger ist, bei der Suche nach Fachkräften mit dem Arbeitsplatz auch eine günstige Wohnung anbieten zu können“, erläutert Stuchly und verweist auf das nur wenige Gehminuten entfernte Blum-Werk. Interessiert sei auch die Gastronomie – mit dem gleichen Argument: „Mitarbeiter sind leichter zu finden, wenn ihnen im Paket mit dem Arbeitsplatz auch eine günstige Wohnung angeboten werden kann.“

Zusatzangebot ohne Aufschlag

„Natürlich“, räumt Stuchly ein, „wird es eng, wenn ein Mieter in seiner Wohnung auch noch arbeiten will oder wenn Besuch kommt. Für den Fall haben wir vorgesorgt und unser Herzstück des Konzepts Co-Living, Co-Working installiert: Im Dachgeschoss gibt es einen 120 Quadratmeter großen Raum, ausgestattet mit 15 Arbeitsplätzen sowie einer Lounge, in der auch eine TV-Großleinwand zur Verfügung steht. Vorgelagert gibt es noch eine 150 Quadratmeter große Terrasse, auf die bei schönem Wetter der Arbeitsplatz problemlos verlagert werden kann.“ Im Untergeschoss stehen u. a. 30 Tiefgaragen-Stellplätze, ein großer Fahrradraum oder ein Trockenraum für Wäsche zur Verfügung. „Mit Ausnahme der individuellen Stromkosten ist alles in der Miete inkludiert“, so Stuchly.

Es geht Schlag auf Schlag

Dornbirn-Hatlerdorf ist nur der Anfang, es laufen bereits Folgeprojekte: „In Lauterach wollen wir Ende September eine Anlage mit 29 Einheiten eröffnen, in Feldkirch ist Ende 2022 der Bezug von 18 Einheiten geplant und in Hard feiern wir Ende Juni bei einem 45-Wohnungen-Projekt Dachgleiche, Bezug ist Mitte 2023 geplant.“ In Planung ist u. a. ein Projekt in Lustenau. „Aber nicht wie noch vor wenigen Wochen geplant auf dem Areal des ehemaligen Gasthofs Taverne zum freien Reichshof“, berichtet Stuchly. Er habe diese Liegenschaft der Gemeinde verkauft, die an ihn herangetreten sei. „Im Zuge des Stadionprojekts spielt dieses Grundstück eine Rolle, da wollte ich nicht im Weg stehen, zumal es mir gelungen ist, ein Alternativgrundstück in Lustenau zu erwerben, wo ein Projekt in ähnlicher Größenordnung umsetzbar ist.“ STP