Von Bier-Konkurrenten zu Limo-Partnern

HE_Dornb / 21.10.2020 • 14:57 Uhr
„Vo Üs“-Schirme sind in Gastgärten längst ein vertrautes Bild, das signalisiert, dass die Limo nicht von irgendwo kommt. STP
„Vo Üs“-Schirme sind in Gastgärten längst ein vertrautes Bild, das signalisiert, dass die Limo nicht von irgendwo kommt. STP

Mohren und Frastanzer mit Rückmeldungen auf „Vo Üs“ zufrieden.

Dornbirn Sie sorgten im Frühjahr für Schlagzeilen – die Geschäftsführer Thomas Pachole von Mohren und Kurt Michelini von Frastanzer, als sie mit einer gemeinsamen Getränkemarke aus Vorarlberg angetreten sind, den heimischen Markt aufzumischen. „Vo Üs“ kam mit einer breiten Palette von mehr als 20 alkoholfreien Getränken und Limonaden auf den Markt und punktete mit Vielfalt der Produkte, Verarbeitung vorwiegend regionaler Rohstoffe, sparsamem Einsatz von Zucker und Nachhaltigkeit mit Pfandflaschen.

Experiment geglückt

Wie wird die Partnerschaft funktionieren? Wird der Vorarlberger Konsument die Kooperation der Bier-Konkurrenten auf dem alkoholfreien Markt honorieren? Wie kommt „Vo Üs“ in der Gastronomie an? Nur drei von vielen Fragen, auf die es nach mehrmonatiger Anlaufphase jetzt Antworten gibt. Das Experiment ist geglückt, kann das Resümee kurz und bündig umschrieben werden.

Philipp Wüstner vom Vorarlberger Limo-Werk geht gegenüber der VN-Heimat ins Detail: „Die bisherigen Erfahrungen sind sehr gut. Wir sind mit den Rückmeldungen zu ,Vo Üs‘ sehr zufrieden, es gibt fast durch die Bank positives Feedback. Vor allem die Kooperation der beiden Brauereien wird positiv bewertet. Dass wir weniger Zucker in den Limos haben und dass wir regional produzieren und in Mehrweggebinden anbieten, kommt gut beim Kunden an. Sowohl unsere Gastro- als auch unsere Handelspartner sind glücklich, auch wenn es die eine oder andere ,Kinderkrankheit‘ gab.

Frastanzer-Lkw im Mohren-Hof

Anfänglich sei es schon eine etwas komische Situation gewesen, aber „inzwischen ist es für uns ,Vo Üs‘ kein Problem mehr, mit dem Mohren-Auto in Frastanz auf den Hof zu fahren oder umgekehrt“, sieht Wüstner ein fruchtbares Miteinander funktionieren.

Aus den Erfahrungen der ersten Monate habe sich gezeigt, dass anhand der Rückmeldungen Zirbe Zitrone die am meisten gefragte Sorte ist. „Aber dicht gefolgt von Holunder, Vogelbeer-Kirsch und der Kräuter-Brennnessel“, listet Wüstner auf. Auch das Schiwasser habe viele Fans. „Anhand der Absatzzahlen zeigt sich, dass alle Sorten sehr nah beieinander liegen und sich kaum etwas schenken“, freut sich Wüstner darüber, dass es keinen absoluten Hit, aber auch keine Sorte, die deutlich abfallen würde, gibt.

Covid-19-bedingt sei der Start in die Saison bei den Gastropartnern verhalten gewesen, aber „wir konnten bald erfreulich zulegen und die Tatsache, dass wir als Vorarlberger Brauereien kooperieren, mit kurzen Lieferwegen ein regionales Produkt anbieten und die Limo auch noch schmeckt und vom Kunden nachgefragt wird, überzeugt immer mehr Gastronomen.“

Gegenseitig anspornen

Stark nachgefragt sind auch die „Vo Üs“-Werbemittel – Schirme und Liegestühle, die dem Gast signalisieren, wo die Ländle-Limo auf der Getränkekarte steht sowie passende Gläser. „Unserer erste Lieferung war schnell vergriffen, inzwischen sind wir um Nachschub bemüht“, so Wüstner, der anmerkt, dass „Vo Üs“ auch für gute Auslastung in den Brauereien sorgt. In der Mohrenbrauerei in Dornbirn wurde jetzt sogar der Zwei-Schicht-Betrieb eingeführt. Die jeweiligen Brauerei-Teams spornen sich gegenseitig an. Ein „geht nicht“gebe es nicht. Eher ein „Wenn sie das können, dann können wir das auch“. Das verbessere auch die internen Abläufe. STP