Im Oberdorf standen und stehen bedeutende historische Bauten

Einige noch erhaltene Mauerreste in der Bergstraße erinnern an den Oberdorfer Turm, ein Bauwerk, das im Spätmittelalter entstanden ist und zeitweise Wohnort adeliger Geschlechter war.
Über die Entstehung ist wenig bekannt, allerdings dürfte der Turm aus dem 15. Jahrhundert an der Stelle gebaut worden sein, wo sich einst die „Veste Torrenbüren“ befand. Bewohnt wurde die kleine Festung von den
Edlen von Torrenbeuren.
Im Jahre 1406, während des Appenzellerkrieges, ging die ursprüngliche Anlage in Flammen auf. Es war Ritter Jakob von Ems, der 1465 den etwa 25 Meter hohen Turm neu errichten ließ und das sogenannte „Emserschlösschen“ anbaute. 34 Jahre nach dem Wiederaufbau wurde die Wehranlage im Zuge der Schwabenkriege von den siegreichen Eidgenossen erneut in Schutt und Asche gelegt. Bereits drei Jahre danach wurde die Anlage neu errichtet. Nach dem Erlöschen des
hohenemserischen Mannesstammes 1759 verloren Turm und Schlösschen zunehmend an Bedeutung und gelangten schließlich in den Besitz Österreichs. 1827/28 fiel das Schlösschen der Spitzhacke zum Opfer. Allerdings lebt es in der neuen Pfarrkirche St. Sebastian weiter: Das Abbruchmaterial diente als Baumaterial für das Gotteshaus. Auch der Turm überlebte nicht mehr lange: 1846 schlug der Blitz ins Dach ein. Der Schaden war derart groß, dass das historische Bauwerk wegen angeblicher Baufälligkeit kurzerhand gesprengt wurde.
Ältestes Gebäude Dornbirns
Nicht weit davon entfernt steht – im Gegensatz zu Turm und Schlösschen bis heute unversehrt – das Schlossguggerhaus, das älteste Gebäude Dornbirns. Da das Alter des unter Denkmalschutz stehenden Hauses bislang nie exakt datiert werden konnte, wurde vom Stadtmuseum vor rund zehn Jahren eine dendrochronologische Untersuchung in Auftrag gegeben. Die Auswertung ergab, dass das Haus über 700 Jahre alt sein dürfte. Damit ist das Schlossguggerhaus einer der wenigen bekannten Ständerbauten in Westösterreich aus dem ausgehenden Hochmittelalter. Das im Privatbesitz befindliche Haus ist vom kulturhistorischen wie auch vom architektonischen Standpunkt her bedeutsam: „Es ist in seiner Bauweise als altes Rheintalhaus über die Grenzen Vorarlbergs hinweg ein letzter Zeuge aus einer sehr frühen Zeit des genannten Typus, der einen mit dem Ständerbau verbundenen romanischen Steinbau mit rundbogigem, aber traufseitigem Eingang zeigt.“ Um das Haus ranken sich auch einige Geschichten und Sagen. So soll ein unterirdischer Gang vom Schlossgugger-
haus zum Oberdorfer Schloss geführt haben. Eine andere Erzählung führt zum Namen des Hauses. Mit „Schlossgugger“ wurde wahrscheinlich der Aufseher für das Schloss bezeichnet.
