Neustart bei Weltmeisterklub

Der RC Meiningen will an alte Erfolge anknüpfen.
Radsport Der Radfahrclub Meiningen hat sich in den vergangenen Jahren auch über die Grenzen der Gemeinde hinweg einen Namen gemacht. Der Traditionsverein, der im Jahr 1907 gegründet wurde, ist nämlich der mit Abstand erfolgreichste Verein im Kunstradbereich auf nationaler Ebene. Sechsmal Gold, zehnmal Silber und vierzehn Edelmetall in Bronze bei Weltmeisterschaften im Saalradsport konnten die Aushängeschilder des Vereins bisher für sich verbuchen. Unzählige Medaillen bei diversen Europa- und österreichischen Titelkämpfen stehen zusätzlich noch auf der Habenseite.
Rücktritte schmerzen
Mit den Geschwistern Brigitte und Sabine Franz, Sabrina Theiner und Sarah Kohl sowie Adriana Mathis konnte der Verein einige große Erfolge einfahren. So kürte sich Sarah Kohl etwa zur Weltmeisterin im Kunstradfahren im Einer und Zweier. Die sportlich besten Jahrzehnte in der langen Klubgeschichte gehören nun wohl aber zur Vergangenheit. Mit dem Rücktritt der mehrfachen WM- und EM-Medaillengewinnerin Adriana Mathis vor drei Jahren hat der Weltmeister-Klub das Zugpferd verloren. Die 27-jährige Paradeathletin hat mit vier WM-Edelmetallen Historisches geschafft. Das Karriereende aus beruflichen Gründen schmerzt den Verein daher sehr. Im Augenblick gibt es keinen aktiven Sportler, der über fünfzehn Jahre alt ist.
Ein weiteres Problem stellt die Größe der Trainingsinfrastruktur dar. In der Volksschulturnhalle Meiningen können nämlich maximal drei Sportler gleichzeitig trainieren. Doch der Verein lässt sich auch dadurch nicht unterkriegen und ist mit der Trainingsstätte durchaus zufrieden.
Zeit und Geduld gefragt
Der Neuaufbau und Neustart des RC Meiningen ist jedenfalls schon in vollem Gang. Unter der Führung ehemaliger Champions wie Adriana Mathis, Sabine Mathis oder Sonja Gasser werden neun hoffnungsvolle Talente im Alter von sechs bis vierzehn Jahren wöchentlich zur Trainingseinheit gebeten. Davon haben die sechs jungen Sportler Emil Güfel, Theo und Sophia Kühne, Magdalena und Melina Grafenauer und Alessia Kriss die Aufnahme in den Vorarlberger Talentekader geschafft.
Mitte September startet in Meiningen ein spezielles Kleinkinder-Koordinationstraining mit acht Kindern ab drei Jahren. Langsam an das Kunstrad gewöhnen und erste Einheiten absolvieren stehen dabei im Fokus. „Das ist eine sensationelle moderne Struktur im Amateursport. Jetzt braucht es eben Zeit und Geduld bis der Klub wieder WM-Stars zur Verfügung hat“, blickt Obmann Elmar Franz optimistisch in die Zukunft. VN-TK
