Im Herbst beginnt der Umbau des Harder Strandbads

Deutliche Mehrheit in der Gemeindevertretung. Auch das Seerestaurant wird abgebrochen.
HARD Das bestehende Strandbad Hard wird heuer Anfang September abgebrochen, die neue Anlage soll im Juni 2024 eröffnet werden. Das beschloss die Harder Gemeindevertretung bei ihrer letzten Sitzung mit der deutlichen Mehrheit von 27 gegen fünf Stimmen. Auch das Seerestaurant muss weichen. Ursprünglich war geplant, diese Gastronomie zu betreiben, bis auch dafür eine neue Lösung feststeht.

Baugutachten beweisen den desolaten Zustand des Objekts, eine Sanierung sei nicht zu vertreten. Der bisherige Pächter des Seerestaurants hat im Vorjahr gekündigt und räumt das Objekt derzeit. Erich Lindner, Geschäftsführer der Harder Sport- und Freizeitanlagen, betont aber, dass Gäste am Harder Binnenbecken heuer dennoch bewirtet werden. „Es gibt Interessenten für die Übernahme, wir sind in guten Gesprächen.“
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Erlebnis- und Sportbecken
Gebäude und Bädertechnik am Harder Binnenbecken hatten das Ende der technischen Lebensdauer erreicht, eine Sanierung war nicht möglich. Wie bereits berichtet, behält das künftige Strandbadgelände viele bewährte Angebote, manches wird neu. So gibt es etwa zusätzlich zum Erlebnisbecken mit bis zu 1,30 m Wassertiefe ein 25 m langes Sportbecken mit drei Bahnen und bis zu 2 m Tiefe. Dazu kommt das schwimmende Becken im See samt der Stege, die 50-Meter-Schwimmstrecken ermöglichen. Eine große Rutsche, der Kinderbereich mit Wasserpilz und Elefantenrutsche und davon entfernt Sportangebote sind ebenso vorgesehen.

Neue Umkleide- und Sanitäranlagen, Räume für Wasserrettung, Hafengäste und Hafenmeister runden das Angebot ab. Natürlich wird über Kioskbetrieb auch für die Verpflegung der Badegäste gesorgt. Die Kostenschätzung für den Neubau des Strandbads beträgt rund 13 Millionen Euro. Aufgrund der bekannten Marktlage von Rohstoffen kommt hier allerdings noch eine Schwankungsbreite von bis zu 20% in Betracht.


Energie von der Sonne
Für seine SPÖ-Fraktion Mitanand für Hard betont Bürgermeister Martin Staudinger, dass gemeinsam mit der Bevölkerung in einem demokratischen Beteiligungsprozess eine Lösung ohne Gigantomanie gefunden worden sei. Die zuvor von ÖVP-Bürgermeistern geführten Prozesse seien mehrfach trotz hoher Planungskosten gescheitert. Jetzt wurde mittels Solarenergie eine umweltfreundliche Lösung für die Energieversorgung gefunden. Auch das Grüne Hard lobt das stimmige Strandbadprojekt. Es sei mit Feingefühl und Bodenständigkeit entwickelt worden. Ebenfalls einverstanden zeigt sich die kleine Harder Liste.

Zu wenig Bürgerbeteiligung?
Zwar hat auch die Mehrheit der ÖVP-Fraktion den Strandbadplänen des Büros Hagen Pohl zugestimmt, Fraktionschef Rene Bickel hat aber dennoch Kritikpunkte. „Wir wollten das Vorhaben nicht länger verzögern. Es stört uns aber, dass statt der von der Wasserrettung gewünschten vier Bahnen im Sportbecken nur drei eingeplant sind. Ebenso wäre der von uns angeregte kleine Sandstrand im Kinderbereich wichtig. Dafür machen wir uns weiter stark.“ Zudem bemängeln laut Gemeinderat Bickel etliche Harderinnen und Harder, dass sie zwar Vorschläge einbringen durften, diese aber offenbar kaum Beachtung fanden. „Das war keine echte Bürgerbeteiligung.“ Rene Bickel möchte auch wissen, wann die Idee für ein Restaurant in Ufernähe umgesetzt werde. Dafür fehle jeder konkrete Hinweis.

Auch die Harder FPÖ – beide Mandatare stimmten gegen die Strandbadpläne – bemängelt, dass nur drei Sportbahnen geplant sind. Ebenso bestehe die Gefahr, dass die vorgesehenen Sprungtürme im Binnenbecken bei Niedrigwasser gesperrt werden müssen.
Vierte Sportbahn sehr teuer
Bürgermeister Staudinger verweist auf Aussagen des Planers, wonach eine vierte Sportbahn Mehrkosten von rund 250.000 Euro erfordert hätte. Zudem gebe es im Land kaum Schwimm-Wettbewerbe, die in Freibädern stattfinden und für die vier Bahnen notwendig sind.
Wichtig für die Befürworter ist die Tatsache, dass der Baumbestand erhalten bleibt, es sind zusätzliche Schattenspender geplant. AJK