Aufregung um neue 20er-Zone am Funkenbühel

Heimat / 21.06.2023 • 05:00 Uhr
Aufregung um neue 20er-Zone am Funkenbühel
Die Gemeindestraßen “Am Stein” und “Funkenbühel” in Bregenz sind seit Kurzem 20er-Zonen. Eine Maßnahme, die in der Bevölkerung für Diskussionen sorgt. VN-JMA/5

Verbessert sie die Verkehrssituation in Bregenz oder ist sie unsinnig?

bregenz Die Stadt Bregenz sorgt erneut für Aufsehen im Bereich der Verkehrspolitik. Nach umstrittenen Entscheidungen, wie der Einrichtung der autofreien Innenstadt und dem verzögerten Neubau des Hauptbahnhofs, entfacht nun die Einführung einer neuen 20er-Zone im Bereich Funkenbühel/Am Stein eine hitzige Debatte.

Die Gemeindestraße Funkenbühel wird kurz nach dem Kreisverkehr in der Strabonstraße zur 20er-Zone.
Die Gemeindestraße Funkenbühel wird kurz nach dem Kreisverkehr in der Strabonstraße zur 20er-Zone.

Verbesserung der Sicherheit

Anwohner Philipp Gmeiner unterstützt die Maßnahme der Stadt und betont die Bedeutung der Verbesserung der Verkehrssituation: “Als Anwohner der Straßen Funkenbühel/Am Stein begrüße ich die Maßnahmen der Stadtverwaltung zur Verbesserung der Verkehrssituation in unserer Gegend. Die schmalen Nebenstraßen dienen vielen als bequeme Abkürzungen und waren aufgrund des starken und stetig wachsenden Verkehrsaufkommens ein Risiko für alle Verkehrsteilnehmer.”

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Er hebt hervor, dass die Einführung der 20er-Zone das Ziel hat, den Verkehr durch Verlangsamung auf dem höherrangigen Straßennetz zu halten, während die Durchfahrt weiterhin möglich ist. Die minimale Zeitverlängerung von nur 36 Sekunden stehe in keinem Verhältnis zur erheblichen Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Gmeiner hofft auch auf positive Auswirkungen der 20er-Zone auf den Verkehr in den umliegenden Siedlungen.

Die Maßnahme soll dazu führen, den Verkehr auf andere Straßen umzulagern und dadurch zu einer Verkehrsberuhigung führen.
Die Maßnahme soll dazu führen, den Verkehr auf andere Straßen umzulagern und dadurch zu einer Verkehrsberuhigung führen.

“Wir hoffen, dass sich die Einführung der 20er-Zone auch positiv auf den Verkehr in den umliegenden Siedlungen auswirkt. Eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens trägt generell zur Steigerung der Lebensqualität bei.”

Philipp Gmeiner, Anwohner
Die Anwohner der betreffenden Straßen begrüßen diese verkehrsrechtliche Entscheidung der Stadt Bregenz.
Die Anwohner der betreffenden Straßen begrüßen diese verkehrsrechtliche Entscheidung der Stadt Bregenz.

Zweifel an der Sinnhaftigkeit

Kritischer sieht dies Günther Rauch, Anrainer der Strabonstraße. Er äußert seine Bedenken hinsichtlich der Sinnhaftigkeit der Maßnahme und plädiert für eine kohärente Lösung. “Ich und viele andere Anwohner sind überrascht von der Einführung der 20er-Zone und sehen die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme nicht.”

Rauch schlägt vor, die Strabonstraße auf ihrer gesamten Länge als 30er-Zone auszuweisen und diese Zone über die Straßen Funkenbühel/Am Stein als Teil einer geschlossenen Zone fortzuführen. Zudem fordert er, dass auch die Straßen im Dreieck Rheinstraße, Brielgasse und Arlbergstraße in eine einheitliche 30er-Zone integriert werden.

Für einen kurzen Abschnitt - von der Einfahrt in den Kreisverkehr in der Strabonstraße bis zur Abzweigung Funkenbühel - ist Tempo 30 erlaubt. Auf der Strabonstraße dürfen 50 km/h gefahren werden.
Für einen kurzen Abschnitt - von der Einfahrt in den Kreisverkehr in der Strabonstraße bis zur Abzweigung Funkenbühel - ist Tempo 30 erlaubt. Auf der Strabonstraße dürfen 50 km/h gefahren werden.

An den offensichtlichen Gründen für die Verordnung der 20er-Zone zweifelt er, da sich weder das Verkehrsaufkommen am Kreisel noch die Bebauung in den betroffenen Straßen verändert hätten.

Anwohner Günther Rauch sieht in der momentanen Regelung gewisse Schwierigkeiten. <span class="copyright">VN-PAG</span>
Anwohner Günther Rauch sieht in der momentanen Regelung gewisse Schwierigkeiten. VN-PAG

„Die derzeitige Regelung scheint lediglich einigen wenigen Anwohnern am Funkenbühel entgegenzukommen und könnte den Anschein erwecken, dass hier ein politisches Versprechen eingelöst wurde.”

Günther Rauch, Anwohner
Die Strabonstraße ist derzeit eine 50er-Zone - auch im Bereich des Spielplatzes.
Die Strabonstraße ist derzeit eine 50er-Zone - auch im Bereich des Spielplatzes.

Ganz Bregenz wird Tempo 30

Die Stadt Bregenz begründet die Maßnahme mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen und den nicht eingehaltenen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Insbesondere der Fuß- und Radverkehr sei von der hohen Geschwindigkeit und dem unzureichenden Schutz betroffen gewesen. Um diesen Bereich sicherer zu machen, sei die Tempo-20-Zone als Pilotprojekt eingeführt worden. Dadurch soll die Geschwindigkeit der Fahrzeuge reduziert und der Verkehr auf angrenzende Sammelstraßen umgeleitet werden.

Gleichzeitig werde der Wunsch nach einer 30er-Zone in der Strabonstraße berücksichtigt, da bereits ein politischer Beschluss zur Einführung von Tempo 30 auf allen Gemeindestraßen gefasst worden sei.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahme langfristig auf den Verkehr auswirken wird.