„Conny“ hört nicht auf

Heimat / 10.08.2023 • 18:33 Uhr
Nach den Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen eine gute Nachricht: Entgegen anderslautenden Gerüchten denkt Konrad „Conny“ Dür nicht an eine Schließung von Ländle Metzg und Dorfladen. STP
Nach den Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen eine gute Nachricht: Entgegen anderslautenden Gerüchten denkt Konrad „Conny“ Dür nicht an eine Schließung von Ländle Metzg und Dorfladen. STP

Hohenweiler „Gerüchteküche“ liegt komplett falsch, Betrieb zur Nahversorgung expandierte sogar.

HOHENWEILER „Ich weiß nicht, woher das Gerücht kommt, aber seit einiger Zeit werde ich ständig darauf angesprochen, wann ich denn Metzgerei und Dorfladen schließe“, ist Konrad „Conny“ Dür, der mit seinem florierenden Nahversorger vor dem 25-Jahr-Jubiläum steht, schon langsam genervt, wenn er immer wieder dementieren muss.

„Nein, wir denken nicht daran, unseren Dorfladen zu schließen, ganz im Gegenteil, ich habe heuer sogar mehr als 100.000 Euro in die Schlachterei investiert – das hätte ich ganz bestimmt nicht getan, wenn ich in absehbarer Zeit aufhören wollte. Zudem beginnt im Herbst ein Jugendlicher mit seiner Lehre – auch darauf hätte ich mich nicht eingelassen, wenn ich den Betrieb in naher Zukunft schließen wollte.“

Alarmierende Entwicklung

Sehr zur Erleichterung der vielen Stammkunden aus dem Leiblachtal und weit darüber hinaus – auch in die Allgäuer Nachbarschaft –, die Qualität und totale Transparenz der Hohenweiler Ländle Metzg mit Dorfladen zu schätzen wissen.

Erleichterungen auch bei vielen Landwirten, die Schlachtvieh liefern oder bei Conny Dür Lohnschlachten lassen. Dass solche Gerüchte aufkommen konnten, wundert den engagierten Metzgermeister allerdings nicht, denn die Entwicklung ist landesweit alarmierend.

„Negativ-Schlagzeilen, dass Traditionsbetriebe wie Schmuck in Bregenz oder Lutz in Hard schließen, sind leider nur die Spitze des Eisbergs, denn auch bei Elbs in Langen oder Rümmele in Bregenz gibt es konkrete Überlegungen zu unmittelbar bevorstehenden Betriebsschließungen.“ Hinzu kommen, so Dür, landesweit noch einige weitere „Kandidaten“, die über die Aufgabe ihrer Betriebe nachdenken.

Der Lehrling, der in knapp einem Monat bei Conny Dür mit seiner Ausbildung beginnt, ist eine löbliche Ausnahme, einer von nur noch drei Lehrlingen, die sich heuer in Vorarlberg für diesen Beruf entschieden haben. „Auch das ist ein Alarmsignal, wenn im Metzgerberuf der Nachwuchs fehlt, sind in absehbarer Zukunft Schließungen unvermeidlich.“

Zum Hof zurückverfolgen

Er wolle aber nicht nur Schwarzmalen, betont der Metzger aus Leidenschaft: „Dass Konsumenten immer mehr die Vorteile, Qualität und Transparenz der traditionellen kleinen Familienbetriebe zu schätzen wissen, stimmt mich zuversichtlich und zeigt, dass die Ländle-Metzger auf dem richtigen Weg sind.“

Stolz erläutert Dür, was bei ihm Transparent bedeutet: „Der Ursprung der Fleischprodukte lässt sich bis zum jeweiligen Hof zurückverfolgen. Ich kenne jeden meiner rund 50 Schlachtvieh-Lieferanten persönlich und kann den meist jungen Landwirten nur das beste Zeugnis ausstellen. Sie sind gut aufgestellt und bemühen sich vorbildlich, nur beste Qualität zu liefern.“

Von Anfang an ein Pionier

Bei Schlachtung und Fleischverarbeitung war Dür einer der ersten Pioniere, die das gesamte Wurstangebot frei von Gluten, Allergenen und Geschmacksverstärkern produzierten. Ein Qualitätsanspruch, der heute Standard ist. STP

Beispielhafte Nahversorgung – Ländle Metzg und Dorfladen.
Beispielhafte Nahversorgung – Ländle Metzg und Dorfladen.
Mit einer Investition in die Schlachtung hat Dür unterstrichen, dass an den Gerüchten nichts dran ist.
Mit einer Investition in die Schlachtung hat Dür unterstrichen, dass an den Gerüchten nichts dran ist.

Zur Person

Konrad „Conny“ Dür

Jahrgang 1964

Ausbildung Lehre bei Metzgerei Messmer

Werdegang Seit 1997 selbstständig – 1999 wurde die Metzgerei in Hohenweiler eröffnet und 2001 die Verkaufsfläche verdoppelt.