Der Traum vom Tierarzt

Fabian Marton meisterte das anspruchsvolle Aufnahmeverfahren für Veterinärmedizin
von Hannah Gradischar
Bregenz Im Schnitt bewerben sich jedes Jahr 1400 Menschen für die knapp 200 Studienplätze der Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien (Vetmed). Unter ihnen ist auch der Bregenzer Fabian Marton (22). Mit ausgiebiger Vorbereitung schaffte er es, den 19. Platz im Aufnahmeverfahren zu erreichen.
Die 351 Seiten des Prüfungsmaterials sind randvoll mit fachspezifischem Wissen aus den Fachbereichen Chemie, Biologie und Physik. Marton, der die Oberstufe der HTL Dornbirn besuchte, stand dabei vor einer besonderen Herausforderung. Laut Lehrplan ist an der HTL nämlich kein Biologieunterricht vorgesehen. „Das musste ich mir für die Aufnahmeprüfung alles selbst beibringen”, erklärt der gebürtige Ungar. Ganz nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm” begann er bereits ein Jahr vor der Prüfung mit seiner Vorbereitung. Nebenbei arbeitete er bei der Vorarlberger Firma Subcon. Eine gute Zeitplanung war dabei essenziell.

Schon als kleiner Junge wusste er, dass er eines Tages in der Medizin landen würde. Seine Mama brachte schlussendlich den Vorschlag der Tierarzt-Ausbildung ins Spiel. „Mich begeistert der Mix aus Bodenständigkeit und Hightech an dem Beruf. Es kann also in alle Richtungen gehen, eher in die Landwirtschaft, aber auch in die hoch spezialisierte Chirurgie”, so der Student.
Erfahrungen in der Praxis
„Ich merke jeden Tag, wenn ich lerne, dass es genau das ist, was ich machen will und was mich interessiert. Jedes Mal gibt es Aha-Momente, die mich glücklich machen”, erklärt Marton. Ein Moment, welcher ihn in seiner Entscheidung bestärkte, war das erste Mal als er wortwörtlich die Ärmel hochkrempeln musste. Die erste Untersuchung an einer lebenden Kuh. In der Tiermedizin ist dies ein wichtiger Teil der Lehre. „Wenn man lernt, welche Bedeutung hinter dieser Untersuchung steckt und was man da alles spürt, das ist schon krass. Während dem Lernen stellst du dir immer vor wie es sich anfühlt und dann das erste Mal eine lebende Niere in der Hand zu halten ist wirklich besonders.”

Zukunft im Ländle
Später möchte der 22-jährige als Großtierarzt in Vorarlberg arbeiten. Das trifft sich gut. Es besteht nämlich ein großer Mangel. Grund dafür sind die ungeregelten Arbeitszeiten, man muss 24/7 erreichbar sein. All diese Faktoren bedenkt Fabian bei seiner Berufswahl. „Im Hinterkopf hat man in der Tiermedizin immer den Ausweg in Richtung Kleintiermedizin. Also fixe Arbeitszeiten und ein sicheres Berufsfeld. Mich reizt es aber einfach, mit einem vollgepackten Auto und Medikamenten aufs Land zu fahren und im Stall zu arbeiten”, so der Bregenzer.

Am Studium in der Hauptstadt schätzt Fabian vor allem die Offenheit. „Als queere Person fühle ich mich in Wien mehr gesehen und durch die vielen queeren Menschen fühlt man sich auch sicherer.” Trotzdem zieht es ihn im späteren Leben wieder ins Ländle. „Es ist einfach mein Zuhause und dadurch, dass ich in Wien wohne, habe ich die Vorarlberger Qualitäten sehr zu schätzen gelernt.”

Zur Person
Fabian Marton
Geboren 23.03.2001
Wohnort Bregenz/Wien
Ausbildung Volksschule Riedenburg, BG Gallus, HTL Dornbirn, Veterinärmedizinische Universität Wien
Hobbys Stricken, Zeit in der Natur, Orgel und Klavier, Yoga mit Mama
Über mich leidenschaftlicher Barfußgeher