Berufs-EM: Vorarlberg setzt auf Elena Mathis

Die 19-jährige Hotel-Rezeptionistin reist zu den diesjährigen EuroSkills nach Dänemark.
Bezau Stets ein Lächeln im Gesicht, Ruhe in stressigen Momenten und Freude am Kontakt mit Menschen. Genau das zeichnet Elena Mathis aus. Die 19-jährige Hohenemserin arbeitet als Hotel-Rezeptionistin in Bezau und ist eine von wenigen Fachkräften, die dieses Jahr Österreich bei den EuroSkills in Dänemark vertreten darf.

Die Basis dafür bilden ihre Lehre, die sie im Juli 2024 abgeschlossen hat und ihre jetzige Arbeit im Hotel Gams, wo sie seit Februar Teil des Rezeptionsteams ist. Reservierungen annehmen, Anfragen beantworten, Anreisen organisieren. Die Aufgaben sind vielseitig. Am meisten schätzt sie dabei den direkten Kontakt mit den Kunden. Auch in stressigen Situationen versucht sie, immer ruhig zu bleiben. „Mittlerweile fällt es mir gar nicht mehr schwer, mit der Zeit merkt man, wie man damit umzugehen hat. Im Endeffekt bringt es sowieso nichts, aggressiv oder unruhig zu werden.“, erklärt sie.
Schon zuvor konnte Elena Mathis ihr Können unter Beweis stellen. 2023 gewann sie bei den JuniorSkills die Goldmedaille und erreichte bei den AustrianSkills den zweiten Platz. Diese Erfolge waren für sie ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere und gaben eine Starthilfe für die diesjährigen EuroSkills.

Die EuroSkills gelten als die größte Berufsmeisterschaft in Europa. Alle zwei Jahre treten hunderte junge Profis in mehr als 40 unterschiedlichen Berufen gegeneinander an. Österreich gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Nationen und hat bei den vergangenen EuroSkills (2023) 18 Medaillen gewonnen, darunter zwei Goldmedaillen für Vorarlberg. Für Mathis bedeutet das nicht nur Druck, sondern vor allem eine große Chance.
„Bevor mein Name aufgerufen wurde, hätte ich nie geglaubt, dass ich einmal bei den EuroSkills dabei sein kann“, erzählt Mathis. Umso größer war die Freude, als ihre Teilnahme feststand. „Ich war natürlich sehr glücklich und stolz auf mich selbst, habe aber auch realisiert: okay, jetzt wird’s ernst.“ Einmal im Monat reist sie nach Wien, um mit Trainern Rollenspiele und realistische Situationen zu üben, die später im Wettbewerb gefragt sind. Bewertet wird nicht nur Fachwissen, sondern auch das Auftreten, der Umgang mit Stress und die Fähigkeit, spontan Lösungen zu finden.

Ein Moment bei der Arbeit hat sich bei der Rezeptionistin besonders eingeprägt: Der Besuch einer gehörlosen Dame. Deren Schwester zeigte ihr einige einfache Gebärden. „Am nächsten Morgen begrüßte ich die Frau mit diesen Zeichen. Sie hat sich sehr gefreut und diesen schönen Moment werde ich nicht vergessen.“ Für sie war es ein Beweis, dass kleine Gesten im Alltag eine große Wirkung auf die Zufriedenheit der Kunden haben.
Schon von klein auf fährt Mathis in ihrer Freizeit Ski und gibt ihre Begeisterung auch mit Übungsstunden an Kinder weiter. Ebenso wichtig wie der Sport ist für sie auch Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden zu verbringen. Damit hat sie einen Ausgleich zum Hotelalltag, der oft Konzentration und Durchhaltevermögen fordert.

Das größte Vorbild für Elena Mathis ist ihre Ausbilderin Natalia Scalet, die ihr alles beigebracht hat, was sie heute kann. Sie hat ihr bewiesen, dass man in der Hotellerie weit kommen kann, wenn man offen und motiviert bleibt.
Ihr persönliches Motto fasst ihre Haltung zusammen: „Beginne, wo du bist, nutze, was du hast, tu, was du kannst.“ Mit dieser Einstellung reist Elena Mathis dieses Jahr nach Dänemark. Dort möchte sie zeigen, dass sie als junge Vorarlbergerin mit Einsatz und professionellem Auftreten nicht nur im Ländle, sondern auch auf internationaler Bühne bestehen kann.
Zur Person
Elena Mathis
Geburtstag 26. August 2006
Wohnort Hohenems
Ausbildung GASCHT (Gastgeberschule für Tourismusberufe) in Hohenems, Lehrausbildung im Hotel & Landgasthof “Die Linde” in Höchst, aktuell an der BRP-Matura dran
Auszeichnungen Gold bei den JuniorSkills 2023, zweiter Platz bei den AustrianSkills 2023
Hobbys Schifahren, Zeit mit Freunden verbringen
