Busplanchaos an Lochauer Schule: Besorgte Eltern erwägen Streik

An Lochauer Schule erregen Verkehrssituation, Änderungen im Busfahrplan und nicht umgesetzte Umbaupläne die Gemüter.
Darum geht’s:
- Eltern sind verärgert über Verkehrschaos und Änderungen im Busfahrplan.
- Schüler müssen den Unterricht früher verlassen, was zu einer monatlichen Verkürzung von rund 3,5 Stunden führt.
- Eltern befürchten Sicherheitsprobleme und erwägen, ihre Kinder mit dem Auto abzuholen.
Lochau Ein Schulhof, der einem Parkplatz ähnelt, aufgebrachte Eltern und alltägliches Verkehrsgewirr. In Lochau gehen die Wogen hoch. Die aktuellen Probleme bei der Bring- und Abholsituation der Schulkinder kombiniert mit den geplanten Busfahrplanänderungen sind der Kern des Unmuts.

Schüler müssen 10 Minuten früher aus dem Unterricht
Am Lochauer Schulhof herrscht derzeit Verkehrschaos, begünstigt durch zahlreiche Elterntaxis, eine unzulängliche Fahrverbotsregelung und Schulkinder, die sich riskant zwischen den parkenden Autos bewegen müssen. Zu der bestehenden Problematik kommt nun eine Änderung im Landbusfahrplan hinzu: Künftig soll ein regulärer Landbus mittags rund 30 “Bergkinder” aus den umliegenden Berggemeinden abholen.
Obwohl die Fahrplananpassung zur besseren Abstimmung mit den Zugzeiten nachvollziehbar ist, bringt sie dennoch Probleme mit sich. Die Schülerinnen und Schüler müssten den Unterricht täglich zehn Minuten früher verlassen. Das ist eine monatliche Verkürzung der Unterrichtszeit von rund 3,5 Stunden.

Eltern sind entsetzt
Viele betroffene Eltern sind entsetzt. “In nur fünf Minuten von der Schule zur Haltestelle über die Hauptstraße? Das ist nicht machbar. Wenn mein Sohn den Bus verpasst, bekommt er kein warmes Mittagessen und muss die Zeit bis zum Nachmittagsunterricht überbrücken”, erklärt Sandra Pregl, Mutter eines 13-jährigen Mittelschülers.

Wolfgang Jenny, dessen Sohn die Volksschule besucht, pflichtet ihr bei: “Es geht um die Bildung unserer Kinder und nicht um Busfahrpläne. Es sollte machbar sein, einen separaten Bus bereitzustellen, der unsere Kinder sicher abholt, ohne dass diese Unterrichtszeit versäumen.”

Simone Hehle, Mutter von zwei Schulkindern, ist besonders wegen der Sicherheit besorgt. Die knappe Zeit, um den Bus zu erreichen, und das Überqueren der Hauptstraße beunruhigen sie. Wie auch die anderen Eltern zieht sie in Erwägung, ihre Kinder künftig mit dem Auto abzuholen. “Die Fahrplanänderung könnte uns dazu drängen, die Kinder vom Pfänder selbst mit dem Pkw abzuholen.”

Tina Zehetner, die in Lochau als Kindergartenpädagogin arbeitet, betont das Verkehrsproblem: “Schon jetzt ist die Mittagszeit verkehrstechnisch ein Chaos. Ein Anstieg der Autotransporte durch Eltern würde die Lage verschärfen und zu riskanten Situationen führen.”

Gemeinde ist um Lösungen bemüht
Im Juni kamen Vertreter aus sämtlichen Bereichen, von besorgten Eltern bis hin zum Bürgermeister, zusammen, um Lösungen zu finden. Ein ausgefeiltes Konzept samt geplanten Umbaumaßnahmen wurde präsentiert, dessen Umsetzung zum Schulbeginn im September avisiert wurde. Doch bis heute hat sich nichts getan. Petra Böck, Gemeindevertreterin für Bildung und Familie, ist irritiert: “Es gab ein Konzept. Was ist damit geschehen?”

Auf diese Frage sollte der Lochauer Bürgermeister Frank Matt von den Grünen eine Antwort haben. Er bestätigt den geplanten Umbau, hält sich jedoch bezüglich des genauen Umsetzungsdatums zurück. Gefragt nach Gründen für die Inaktivität während der Ferienzeit gab er eine vage Antwort und verwies auf andere bereits umgesetzte Maßnahmen.

Dialog und Lösungen
Die Botschaft der Eltern ist unmissverständlich: Es bedarf einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen ihnen, der Gemeinde und den Schulen, um eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten zufriedenstellt. Ohne spürbare Fortschritte könnte ein Streik seitens der betroffenen Eltern folgen.
