Hard wird torffreie Gemeinde

Torf ist ein wichtiger Wasser- und CO2-Speicher – sein Abbau ist schlecht fürs Klima.
Hard Harder Beete werden torffrei – ein Gewinn für die Umwelt: Walter Fitz, Obmann des Umweltausschusses in Hard, setzt sich dafür ein, dass die Marktgemeinde zukünftig nur noch torffreie Erde verwendet. Ein einstimmiger Beschluss der Gemeindevertretung unterstützt diese Initiative. Zukünftig wird in gemeindeeigenen Einrichtungen und bei Aktivitäten der Gemeinde auf torfhaltige Erden verzichtet.

Diese Regelung betrifft nicht nur den Bauhof, sondern auch die beliebte Erdenaktion des Obst- und Gartenbauvereins Hard. Der Verein hat bereits im Frühjahr die Beimischung von Torf bei seiner jährlichen Aktion eingestellt, wie Schriftleiter Egon Puschnigg bestätigt. Obwohl der Torfabbau in Vorarlberg schon lange verboten ist, gelangt importierter Torf weiterhin in unsere Baumärkte. Walter Fitz betont: „Mit diesem Beschluss, torffrei zu werden, möchte die Gemeindevertretung Hard als Vorbild für andere Gemeinden und Städte dienen.“

Warum auf Torf verzichten?
Der Abbau von Torf beeinträchtigt das Klima erheblich. Moore, die mehr Kohlenstoff speichern als alle Wälder weltweit, müssen für den Torfabbau entwässert werden. Dies setzt CO2 frei und verringert die Speicherkapazität für Treibhausgase. Torf regeneriert sich sehr langsam – nur etwa einen Millimeter pro Jahr. Hauptsächlich in Deutschland, Kanada und dem Baltikum abgebaut, wird Torf als Zusatz in Erden und Düngern verwendet und gelangt so in unsere Gärten. Der Verzicht auf Torf ist daher eine essentielle Klimaschutzmaßnahme.

Historischer Rückblick auf die Torfgewinnung
Bis in die Mitte der sechziger Jahre erfolgte in der Region Hofsteig die Torfgewinnung. Inspiriert von Kaiserin Maria Theresia, wurde im Lauteracher Ried Torf gestochen, um Holz einzusparen und Torf als Brennmaterial zu nutzen. Dies brachte den Lauterachern den Beinamen „Schollasteachar“ ein, den die lokale Faschingszunft bis heute trägt. Zur Trocknung wurden die Torfziegel auf Ständern platziert. Dr. Walter Fitz führte uns zu einem Lokalaugenschein ins Lauteracher Ried, wo zur Veranschaulichung einige „Turben“ auf Ständern präsentiert werden. AFP
