Nach Führungschaos: Johannes Feurle ist neuer Bürgermeister von Sulzberg

In der 34. Sitzung der Sulzberger Gemeindevertretung wurde Johannes Feurle im Thalsaal zum Bürgermeister gewählt.
Sulzberg Wie bekannt war Sulzberg nach dem gleichzeitigen Rücktritt des früheren Bürgermeisters Lukas Schrattenthaler und Vizebürgermeisters Peter Blank führungslos und handlungsunfähig . Doch seit Montagabend hat sich dies geändert. Durch Vorreihungen konnte Johannes Feurle den Sprung vom Ersatzmitglied der Gemeindevertretung, bis zur Wahl zum Vizebürgermeister und nun zur Position des Bürgermeisters erfolgreich absolvieren.

Feurle (Jahrgang 1994) absolvierte die HTL Maschinenbau, studierte Politikwissenschaften in Innsbruck, hat einen Mastertitel in Onlinemarketing und war als IT-Techniker und Schulungsleiter bereits neben dem Studium selbstständig tätig und lebt in einer Partnerschaft.
Das klare Votum
Die Publikumssitze waren Montagabend gut gefüllt: Über 40 Personen haben sich eingefunden, um der Sitzung beizuwohnen. Allerdings waren die Gäste sehr zurückhaltend, nur wenige waren bereit, ein Statement abzugeben, die meisten mieden die Öffentlichkeit: „Wir sind ein kleines Dorf, durch das sich derzeit ein großer Graben zieht“, sagte eine Besucherin.
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Bei der geheimen Wahl des neuen Bürgermeisters herrschte hingegen erfreuliche Einigkeit unter den 18 Mandataren: Amtsleiterin Beate Läßer-Malz und Gabriele Blank (Bürgerservice) fungierten als Stimmenzählerinnen: 17 Stimmen und eine Enthaltung sind das eindeutige Votum für Feurle. Der 29 Jahre junge Bürgermeister, dessen Angelobung durch den Bezirkshauptmann am nächsten Morgen stattfand, bedankt sich für den großen Vertrauensvorschuss.
Appell und Mahnung
Die souverän geleitete Sitzung verlief ruhig. Die Nachbesetzung von Delegierten, der Beschäftigungsrahmenplan, neue Tarife und die klammen Finanzen waren einige der Themen. Das Budget wird erst im neuen Jahr vorgelegt.
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Zum Schluss verliest das neue Dorfoberhaupt mahnende Worte: „Die Bedrohungen gegen Gemeindemitarbeitende und Gemeindevertreter sind zutiefst bedauerlich und stellen ein inakzeptables Verhalten dar. Solche Aktionen, die sich in Form von schriftlichen Drohungen sogar gegen Familienangehörige richten, sind strikt abzulehnen. Ebenso sind Beleidigungen, die aus Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen resultieren, absolut inakzeptabel. Es ist bedauerlich, dass wir uns mit solchen Situationen auseinandersetzen müssen.“

Musikalische Ehrung
Feurle dankt seinem Vorgänger Lukas Schrattenthaler und dessen Vize Peter Blank sowie den anderen ausgeschiedenen Mandataren für deren Bemühungen und Einsatz für Sulzberg. Sein Schlussappell: „Bitte kommt mit sachlicher Kritik zu mir und nicht zu den Angestellten der Gemeinde. Unser Ort Sulzberg verdient jetzt in erster Linie wieder Ruhe. Nur miteinander können wir etwas für Sulzberg bewegen. Nur miteinander ist eine Gesellschaft möglich, in der wir leben möchten.“
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Der Musikverein Sulzberg sowie der Musikverein Alpenklänge Thal überbrachten dem frischgebackenen Bürgermeister ein gemeinsames Ständchen. MV-Obmann Simon Schwärzler hielt eine kurze Ansprache, im Anschluss durfte Feurle den Taktstock übernehmen – so wie ab jetzt die Geschicke Sulzbergs. AFP
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